Todtenhausen (bk). Fast jeder in Todtenhausen kennt ihn: Ortsbürgermeister Walter Piepenbrink. Der 76-Jährige, der am liebsten seine markante Thornhusen-Kappe trägt, wird das Amt des Ortsbürgermeisters im Mindener Stadtteil Todtenhausen zum Jahresende abgeben. Erst mal eine nüchterne Information, die aber eine Veränderung für die 3.300 Einwohner des Dorfes darstellt, das sich vom Heisterholzer Forst im Norden, entlang der Weser, bis zur Nordstadt im Süden erstreckt. Und ein guter Anlass, für einen Rückblick auf die vergangenen 32 Jahre, in denen Walter Piepenbrink die Geschicke des Dorfes kontinuierlich lenkte.
Er übernahm dieses Amt seinerzeit von Günter Witte, der als zweiter ehrenamtlicher Ortsvorsteher nach der Gebietsreform von 1974 bis 1992 in Todtenhausen fungierte, nachdem Witte das Amt seinerzeit der Nachfolger von Christian Diekmann war. Vor einigen Jahren erfolgte die Umbenennung vom Ortsvorsteher auf Ortsbürgermeister. Nicht nur der SPD-Ortsverein Todtenhausen dankt Walter Piepenbrink für sein jahrzehntelanges Engagement für die Menschen in Todtenhausen und freut sich, dass er sich auch weiterhin für sein Dorf einsetzen wird. Piepenbrink engagiert sich unter anderem für den Erhalt des Dorfgemeinschaftshauses, nicht nur in politischer Funktion, sondern auch rein praktisch. Mehrmals im Monat ist er mit „seinem“ Bautrupp vor Ort. Ein besonderes Anliegen war dem scheidenden Ortsbürgermeister stets die Zusammenarbeit mit der ehemaligen Hauptschule Todtenhausen, mit deren Schülerinnen und Schülern er zahlreiche Aktivitäten unternahm. Legendär auch seine Schnatgänge. Piepenbrink kennt den Grenzverlauf zwischen Kutenhausen und Todtenhausen, der selbst Insider vor Herausforderungen stellt, so gut wie kaum ein anderer. Gute Tradition war es auch, dass der Ortsbürgermeister, unterstützt von vielen Helferinnen und Helfern, den Seniorinnen und Senioren in Todtenhausen ab einem Alter von 80 Jahren in der Adventszeit einen Christstollen überbrachte. Diese Tradition soll auch zukünftig fortgeführt werden.
Und Walter Piepenbrink spricht Plattdeutsch als Muttersprache. Für ihn war und ist es Ehrensache, die alte ostwestfälische Mundart nicht nur zu pflegen, sondern sich auch in vielfältiger Weise für ihren Erhalt einzusetzen. Aus Altersgründen sieht Piepenbrink nun aber die Zeit gekommen, den Staffelstab in jüngere Hände zu legen. So gab er zu Beginn des Jahres das Amt des Vorsitzenden der Vereinsgemeinschaft ab, das nun nach dessen einstimmiger Wahl von seinem Sohn Kai weitergeführt wird. Bei seinen Amtsgeschäften als Ortsbürgermeister wird er seit Anfang des Jahres bereits von Rainer Sundermeyer unterstützt. Die SPD, der aufgrund des Ergebnisses der Kommunalwahl von 2020 das Vorschlagsrecht obliegt, wird dem Rat der Stadt Minden Rainer Sundermeyer als Nachfolger für Walter Piepenbrink vorschlagen. Der Sechsundsechzigjährige soll dann Anfang 2025 gewählt werden. Sundermeyer ist vielen Todtenhausern bekannt, sei es durch sein Engagement in der Mühlengruppe, im SPD-Ortsverein oder als Vorsitzender der Kulturgemeinschaft – dem dörflichen Zusammenschluss der Vereine im Dorf.
Sonntag, 6. Oktober 2024