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Kunst, die Brücken schlägt – Gustav Mennicke kehrt nach Petershagen zurück

Die Kunstsammlerin Barbara Brautlecht-Deppe hat der Stadt Petershagen ein bedeutendes Werk des Malers Gustav Mennicke anvertraut.
Das Gemälde „Lang Ott und lütt Gin“ von Gustav Mennicke ist jetzt im Alten Amtsgericht zu sehen. Foto: privat

Petershagen (pa). Petershagen kann sich über eine außergewöhnliche Bereicherung seines kulturellen Erbes freuen: Die Kunstsammlerin Barbara Brautlecht-Deppe (Wyk auf Föhr) hat der Stadt Petershagen ein bedeutendes Werk des Malers Gustav Mennicke (1899–1988) anvertraut. Das großformatige Gemälde mit dem Titel „Lang Ott und lütt Gin“ zeigt ein bäuerliches Ehepaar und zählt zu den Hauptwerken aus den 1970er-Jahren. Es wird künftig im Alten Amtsgericht zu sehen sein – als symbolische Rückkehr des Künstlers in seine Geburtsstadt. Bürgermeister Dirk Breves würdigte die Schenkung bei einer kleinen Übergabe, zu der die Stifterin eigens aus Wyk angereist war und an der auch Mitglieder der Familie Mennicke teilnahmen. Ein wesentlicher Anstoß für die Schenkung war die Gedenkausstellung im Jahr 2024, die anlässlich des 125. Geburtstags von Gustav Mennicke vom Verein der Ortsheimatpflege nach intensiver Vorbereitung realisiert wurde. Erstmals seit einem Jahrhundert wurde in Mennickes Geburtsstadt eine Retrospektive gezeigt, die sowohl Kunstfreunde als auch frühere Weggefährten beeindruckte. Die Ausstellung erinnerte an einen Künstler, der nach Stationen in Dresden und Berlin auf die Insel Föhr zog, wo er zurückgezogen in Goting lebte. Die neu entfachte Auseinandersetzung mit seinem Werk brachte Kunstinteressierte aus Nordfriesland und Westfalen miteinander in Kontakt. Für Barbara Brautlecht-Deppe, die den Künstler in den 1970er-Jahren persönlich kannte, war der Besuch der Ausstellung eine wichtige Erfahrung. „Ich war beeindruckt, wie liebevoll und engagiert sich die Ortsheimatpflege Petershagen mit Gustav auseinandersetzt. Es war berührend zu sehen, wie sein Werk und seine Geschichte hier wiederentdeckt werden“, erzählt sie. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass Gustav auch in seiner Geburtsstadt präsent ist. Sein Werk verdient es, gesehen und gewürdigt zu werden“. In Gesprächen mit Ortsheimatpfleger Uwe Jacobsen wurde ihr klar: Ein bedeutendes Werk von Mennicke gehört genau hierher, dorthin, wo seine Wurzeln liegen.

Ein außergewöhnliches Gemälde mit bewegender Symbolik
Das Bild „Lang Ott und lütt Gin“ entstand zwischen 1972 und 1976 und misst beeindruckende 155 mal 120 Zentimeter. Es gehört zu den Werken Mennickes aus einer Schaffensphase, in der sich sein expressiv-realistischer Stil weiter entfaltete und durch eine gesteigerte Farbintensität besonders zur Geltung kam. In dieser Periode widmete sich der Künstler zunehmend der Darstellung zwischenmenschlicher Beziehungen. Das Gemälde zeigt das ältere Ehepaar Gina und Otto Paulsen, Mennickes Nachbarn in Goting. Ihre enge Verbundenheit und ihr gegenseitiges Vertrauen beeindruckten den Künstler – besonders, da er in seinem eigenen Leben nicht immer die Geborgenheit fand, nach der er sich sehnte. Der neue Ausstellungsort könnte kaum passender sein: Das Bild wird im Eingangsbereich des Trauzimmers der Stadt Petershagen hängen – jenem Ort, an dem Paare den Beginn ihres gemeinsamen Weges besiegeln. Die Darstellung von „Lang Ott und lütt Gin“ als Sinnbild lebenslanger Partnerschaft erhält hier eine besonders stimmige Bedeutung.

Meilenstein für Petershagen
„Dass wir nun gleich mehrere Werke regionaler Künstler nebeneinander in einem so geschichtsträchtigen Gebäude zeigen können, ist eine Bereicherung für Petershagen“, freut sich Ortsheimatpfleger Uwe Jacobsen. Mit der Ankunft dieses Gemäldes schließt sich ein Kreis: Nach über einem Jahrhundert kehrt Gustav mit seiner Kunst nach Petershagen zurück – als Anker und Brücke zwischen Föhr und Westfalen. Die Schenkung belegt, wie sehr seine Kunst über Grenzen hinaus Strahlkraft besitzt.

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