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Tote Fische in der Aue: Auf der Suche nach der Ursache

Tote Fische in der Aue: Fischereiverein Lahde/Weser, Feuerwehr und Umweltamt waren in den vergangenen Tagen nahezu im Dauereinsatz. Die Suche nach der Ursache des Fischsterbens hat begonnen.
Ein schreckliches Bild: Unzählige tote Fische wurden in diesen Tagen aus der Aue geborgen. Foto: privat
Ein schreckliches Bild: Unzählige tote Fische wurden in diesen Tagen aus der Aue geborgen. Foto: privat

Petershagen-Lahde (jh). Den Mitgliedern des Fischereivereins Lahde/Weser bot sich ein schreckliches Bild: Unzählige tote Fische trieben in diesen Tagen in der Aue. „Das ist nicht das erste Mal“, sagt Fischereiverein-Geschäftsführer Dr. Frank Strübe. Die Ursachenforschung hat begonnen.

Tote Aale, Karpfen, Hechte, Zander trieben in der Aue – ganz in der Nähe lauernde Möwen. Für sie eine denkbar leichte Beute – für den Fischereiverein Lahde/Weser nicht nur eine emotionale Belastung, sondern bei einem neuen Fischbesatz auch eine finanzielle. „Der gesamte Fischbestand auf dem etwa 4,5 Kilometer langen Teilstück der Aue zwischen Lahder Badesee und Einmündung in die Weser ist verendet“, erklärt Dr. Frank Strübe. Er und seine Vereinskollegen betreiben Schadensbegrenzung. Sie sind in und auf der Aue mit kleinen Booten und Keschern unterwegs, sammeln die toten Fische ein. Unter den verendeten Tieren auch Forellen. Erst Anfang des Jahres hatte der Verein eine Bachforellenbrut eingesetzt.

Feuerwehr, THW und Umweltamt in Lahde

Nicht nur der Fischereiverein war seit Feststellen der toten Fische nahezu im Dauereinsatz. Feuerwehr, THW, Umweltamt und das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima (Lanuk) waren vor Ort. Die Feuerwehr sorgte im Bereich an der Klostermühle in Lahde und am Schützenhaus mit dem Umpumpen von Wasser für einen steigenden Sauerstoffgehalt. Unterdessen wurde an der Mühle das Stauwehr geöffnet, um den erhöhten Wasserabfluss zu gewährleisten.

Dr. Frank Strübe, Geschäftsführer des Fischereivereins Lahde/Weser.
Dr. Frank Strübe, Geschäftsführer des Fischereivereins Lahde/Weser. Foto: Jessica Höffner

Fischsterben: geringer Sauerstoffgehalt eine mögliche Ursache

Der geringe Sauerstoffgehalt – eine mögliche Ursache für das Fischsterben. Das vermuten derzeit sowohl die Verantwortlichen des Fischereivereins als auch das Umweltamt. „Im vergangenen Jahr gab es zum Glück kein Fischsterben. In den Jahren davor aber immer mal wieder“, so Dr. Frank Strübe. Verunreinigungen der Aue, etwa durch Chemikalien, konnten bis dato immer ausgeschlossen werden. „Die Wasserqualität ist im Allgemeinen in der Aue wirklich sehr gut“, sagt Dr. Frank Strübe. Viel mehr lag schon immer die Vermutung nahe, dass zu wenig Sauerstoff die Ursache für das Fischsterben war.

Ein Indiz dafür: Auch jetzt haben die Verantwortlichen dramatische Werte gemessen. Der Sauerstoffgehalt lag bei der aktuellen Messung bei gerade einmal 2 mg/l. „Alles unter 5 mg/l ist absolut kritisch für die Fische“, erklärt Dr. Frank Strübe.

Wasserproben sollen Gewissheit bringen

Warum der Sauerstoffgehalt so niedrig ist? Gründe dafür können unter anderem lange Trockenzeiten, wenig Frischwasser und organisches Material in der Aue (wie zum Beispiel Blütenstaub), welches durch Bakterien zersetzt wird, sein. Dadurch komme es zu einer starken Sauerstoffzehrung. Zudem sei die Aue durch Wasserpflanzen teilweise stark zugewachsen. Mancherorts stehe das Wasser – ein Fließen sei hier und da nicht mehr möglich.

Gewissheit mit Blick auf die Ursache wird der Fischereiverein Lahde/Weser wohl aber erst dann haben, wenn die entnommenen Proben ausgewertet wurden.

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