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Kyffhäuser-Kameradschaft Meßlingen feierte 150-jähriges Bestehen

Die Meßlinger Kyffhäuser-Kameraden feierte im September mit über 100 geladenen Gästen ihr 150 jähriges Jubiläum.
Der Vorsitzende der Kyffhäuser-Kameradschaft, Ulrich Meyer, mit den Ehrengästen bei der Kranzniederlegung. Foto: Simone Kaatze

Meßlingen (sk). In diesem Jahr kann die Kyffhäuser-Kameradschaft Meßlingen bereits auf ihr 150-jähriges Bestehen zurückschauen. Aus diesem besonderen Anlass feierten die Meßlinger Kyffhäuser-Kameraden mit über 100 Gästen aus den Reihen der Kyffhäuser, der örtlichen Vereine sowie zahlreichen Ehrengästen im September ihr Jubiläum verbunden mit dem diesjährigen Kyffhäuser-Kreisfest. Nach den Grußworten vom ersten Vorsitzenden der Kyffhäuser-Kameradschaft Meßlingen Ulrich Meyer, vom stellvertretenden Bürgermeister Jens Wölke, vom Meßlinger Ortsbürgermeister Günter Wehmeier sowie weiteren Gästen folgte die Totenehrung und die Kranzniederlegung am Denkmal auf dem Dorfplatz. Um den erschienenen Gästen einen Einblick in die Meßlinger Kyffhäuser-Kameradschaft zu ermöglichen, wurde eine Beamerpräsentation über die Aktivitäten der letzten 25 Jahren gezeigt, die viele alte Erinnerungen wach rief. Die Jubiläumsfeier schloss mit gemütlichen Beisammensein und Tanz. Im Jahr 1874 wurde der Traditionsverband, damals noch unter dem Namen „Kriegerkameradschaft Meßlingen“, von einigen männlichen Dorfbwohnern ins Leben gerufen. Zunächst war der Verein nur eine Vereinigung von Kriegsteilnehmern der Kriege 1864/66 und 1870/71, denn jeder gediente Soldat des Ortes sah es damals als Ehrenpflicht an, sich der Kriegerkameradschaft zur Verfügung zu stellen und damit verpflichtende Aufgaben zu erfüllen. Neben der Fürsorge hilfsbedürftiger Kameraden und deren Angehörigen galt es auch, die Kameradschaft zu pflegen. Zu der Zeit gehörten dem Verband 40 Mitglieder an. Die erste Vereinsfahne wurde im Jahr 1902 geweiht. Sie ist noch heute vorhanden, weil der damalige Kamerad Wilhelm Wehlermann sie im zweiten Weltkrieg in einem sicheren Versteck aufbewahrte und die Fahne somit rettete. Da die alte Vereinsfahne dennoch sehr unter dem Krieg gelitten hat, wurde 1980 eine neue angeschafft, die durch Spenden aller Kameraden finanziert wurde. 1943 kam das Vereinsleben zum Erliegen und erst 1963 folgte die Wiedergründung der Meßlinger Kriegerkameradschaft unter dem Namen „Kyffhäuser-Kameradschaft Meßlingen“ mit August Gieseking als erstem Vorsitzenden. Damals zählte die Kameradschaft 30 Mitglieder. Nach dem plötzlichen Tod von August Gieseking im Jahr 1968 übernahm Wilhelm Poos seine Nachfolge bis 1975. Danach folgten bis 1999 August Poos als Vorsitzender, bis 2007 Eckhard Rathert und seitdem Ulrich Meyer. Wesentliche Meileinsteine in der Geschichte der Kyffhäuser-Kameradschaft Meßlingen waren die Gründung der Frauengruppe im Jahr 1985 und die Fusion mit der Kyffhäuser-Kameradschaft Südfelde im Jahr 2015. Aktuell gehören insgesamt 17 Mitglieder der Kyffhäuser-Kameradeschaft Meßlingen-Südfelde an. In seiner Festrede anlässlich der Jubiläumsfeier zum 150. Bestehen sieht der Vorsitzende Ulrich Meyer der Zukunft von Vereinen etwas kritisch entgegen: „150 Jahre Erfolgsgeschichte, aber man darf sich auch der Realität hinsichtlich der Zukunft nicht verschließen. Früher waren wir Deutschen mal ,Vereinsweltmeister‘, heute nicht mehr. Viele Vereine haben inzwischen die Segel gestrichen oder kämpfen um ihre Existenz. Es bleibt abzuwarten, wie diese Entwicklung weitergeht.“

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