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Vom Ackerland zum Naherholungsgebiet – Die Lahder Marsch

Ein ehemals landwirtschaftlich genutztes Areal hat sich mittlerweile in ein Naherholungsgebiet verwandelt.

Lahde (ddm). Seit die Kiesbaggerei Lahde im Jahr 1960 die erste Schaufel Kies auf einem Acker südlich von Lahde förderte, hat sich vieles getan in der Lahder Marsch. Ein ehemals landwirtschaftlich genutztes Areal hat sich mittlerweile in ein Naherholungsgebiet verwandelt, in dem den Interessen der Menschen auf ruhige, naturnahe Freizeitgestaltung ebenso Rechnung getragen wird wie dem Biotop- und Artenschutz.

Abgrabungen von Kies und Sand für die Betonproduktion wurden und werden auch im Stadtgebiet bewusst in bestimmten Bereichen konzentriert, um für die Folgenutzung bessere Gestaltungsmöglichkeiten zu eröffnen. So auch südlich von Lahde, wo als Folge des Kiesabbaus im Laufe von mehr als 40 Jahren fünf größere, dicht zusammenliegende Teiche geschaffen wurden. Von Anfang an war es dabei das Bestreben des Unternehmens, mittels der relativ dicken Lehmschicht, die die Sand- und Kiesablagerungen der letzten Eiszeit hier überdeckt, möglichst abwechslungsreiche Ufer und Inseln zu gestalten. Mittlerweile sind die Gewässerufer weitgehend von Ufergehölzen, teilweise auch von Bereichen mit Röhrichten eingefasst.

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Besonders am Wochenende, aber nicht nur dann, trifft man auf den Wegen rund um das Areal fast immer auf zahlreiche Fußgänger und Radler, die das Gebiet „vor der Haustür“ für Spaziergänge und Radtouren nutzen. Von der Biologischen Station Minden-Lübbecke wurde ein auch online abrufbares Faltblatt herausgegeben, das interessierten Besuchern Einblicke in die Landschaftsentwicklung und die hier beheimatete Vogelwelt vermittelt (www.weseraue.de).

Das östliche Gewässer der Lahder Marsch ist auf einer Fläche von 19 Hektar als Naturschutzgebiet „Lahder Marsch“ ausgewiesen. Hier befindet sich auch eine Kolonie von Kormoranen, die vor einiger Zeit durch Waschbären kräftig dezimiert worden ist.

Die Lahder Marsch ist ideal zum Spazieren. Fotos: ddm (3), kri (1)

Im südlichen Gewässer sind Naturschutz und Angelnutzung kombiniert: eine Teilfläche ist an den Fischereiverein Schaumburg verpachtet, während die andere Teilfläche als EU-Vogelschutzgebiet gemäß FFH-Richtlinie ausgewiesen ist und dem Biotop- und Artenschutz dient. Am Westufer dieses Sees, direkt am Radweg von Lahde nach Wietersheim gelegen, wurde 2010 im Auftrag der Biologischen Station eine Holzhütte errichtet, die seitdem Besuchern zur Beobachtung der Wasservögel auf diesem Teich zur Verfügung steht.

Die Teiche im Westen hat der Fischereiverein Petershagen erworben. Der mittlere sowie der nordwestliche Teich sind im Besitz des Fischereivereins Lahde. Der letztgenannte Teich wird zudem von einem Modellbau-Verein für den Betrieb von Schiffsmodellen genutzt.

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