Dienstag, 30. April 2024

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Klimatipps für den Alltag: Wie kann eine nachhaltige Mobilität funktionieren?

Kaum eine Frage wird in der Stadt und auf dem Land so verschieden beantwortet wie die Frage nach der Mobilität der Zukunft.

Foto: Krischi Meier

Von Pia Driftmann
9-Euro-Ticket, Verbot von Inlandsflügen, Dienstwagenprivileg, Tankrabatt, Tempolimit auf Autobahnen und nur 30 km/h in Innenstädten – in kaum einem anderen Themenfeld wird so viel schwarz-weiß debattiert wie bei der Mobilität und nicht selten wird es dabei emotional – vor allem da es bei dem Thema auch immer wieder um die Frage der sozialen Gerechtigkeit geht.
Die Faktenlage dabei ist erst einmal klar: Etwa 20 Prozent der klimaschädlichen Kohlenstoffdioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr. Mehr noch: Der Verkehrssektor ist der einzige Sektor, der verglichen mit 1990 seine Treibhausgasemissionen nicht mindern konnte.
Kaum eine Frage wird in der Stadt und auf dem Land so verschieden beantwortet wie die Frage nach der Mobilität der Zukunft. In der Stadt (auch Minden zählt schon dazu) als Single ist es ganz einfach: Arbeit, Ärzte, Fitnessstudio, Musikschule, Verein, Einzelhandel — alles im Umkreis von 2,5 Kilometern von der Wohnung. Unter diesen Umständen wird das ganze Jahr Fahrrad gefahren und man besitzt vielleicht gar kein Auto. Doch wie kann nachhaltige Mobilität auf dem Land funktionieren? Auf diese Frage gibt es keine einfache und kurze Antwort. Vielmehr ist es Zusammenspiel von verschieden Mobilitätsformen.

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Eine wichtige Rolle spielt das Fahrrad. Etwa 7,5 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid ließen sich alleine in Deutschland vermeiden, wenn circa 30 Prozent der Kurzstrecken bis sechs Kilometer bei Stop-and-Go-Verkehr mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto gefahren würden. Das entspricht etwa dem, was in zwei Jahren im gesamten Kreis Minden-Lübbecke ausgestoßen wird. Fahrradfahren ist dabei nicht nur gut für die Umwelt, sondern vor allem auch gut für den Körper und den Geist. Die Bewegung an der Natur ist gesund und sorgt für Stressabbau. Die Kreisverwaltung erarbeitet zurzeit ein Radverkehrskonzept, um Menschen zu ermutigen, im Alltag mehr das Rad zu nutzen. Dafür ist ein sicheres und attraktives Radverkehrsnetz erforderlich. Da es im Alltag in erster Linie um Schnelligkeit geht, sind möglichst direkte Verbindungen von großer Bedeutung. Und es gibt auch jetzt schon positive Beispiele: täglich mit e-Bike von Gorspen-Vahlsen nach Minden zur Arbeit. Aktuell wird außerdem die Beschilderung für das Knotenpunktsystem installiert. Das Prinzip: alle Freizeitradelnden können sich anhand des installierten Nummernsystems beliebig lange Routen selbstständig zusammenstellen. Zur Orientierung sind dafür oben auf den Pfosten die Knotenpunktziffern montiert und die Richtung zum jeweils nächsten Knotenpunkt hängt als Plakette unter den Wegweisungsschildern. Routen können sich aktuell schon im GEOportal des Kreises zusammengestellt werden.
In der Stadt Petershagen sind viele Fahrten im Alltagsverkehr weit und ohne Auto kann ein Leben in vielen Orten nur schwer funktionieren, vor allem so lange der ÖPNV auf dem Stand bleibt, wie er aktuell ist. Doch wir alle können uns bei jeder Autofahrt fragen: Ist sie notwendig? Muss ich die Fahrt mit Auto machen? Kann ich die Fahrt verbinden? Kann ich noch jemanden mitnehmen? Denn mit jeder Fahrt, die wir mit dem Fahrrad machen, tun wir unser Gesundheit, unser Natur und unserem Klima etwas Gutes.

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