Mittwoch, 3. September 2025

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Unterschriftenaktion zur Naherholung an der Weser

Mit einer Unterschriftensammlung werden Politik und Verwaltung in der Stadt Petershagen aufgefordert für die Sicherung der Freizeitnutzung an der Weser südlich des Stauwehres einzutreten
Fritz Altvater (v.l.), Ulrich Lange, Frank Heitmann und Heiner Müller auf dem Wochenmarkt in Petershagen. Foto: privat
Fritz Altvater (v.l.), Ulrich Lange, Frank Heitmann und Heiner Müller auf dem Wochenmarkt in Petershagen. Foto: privat

Petershagen (ddm). Für Frank Heitmann war es ein Warnzeichen: die Weigerung des Kreisumweltamtes, seinem Antrag auf Übertragung der Nutzungsrechte an einer Steganlage oberhalb des Stauwehres stattzugeben. Das federführende Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser hatte ihm dazu als Begründung schriftlich mitgeteilt, dass dem aus Sicht des Umweltamtes „Gründe des Naturschutzes und der Landschaftspflege entgegenstehen“. Der Eldagser, Inhaber des Westhafens Minden, reagierte prompt und startete eine Unterschriftenaktion, bei der er schnell Unterstützung fand.

In dem Begleitschreiben dazu weist Heitmann darauf hin, dass der Uferbereich zwischen dem Stauwehr und dem Naherholungsgebiet Schiffsanleger Heisterholz mittlerweile der einzig verbliebene Bereich im Stadtgebiet von Petershagen sei, in dem Einwohner und Touristen überhaupt noch Naherholung direkt an der Weser betreiben und das Geschehen auf der Weser erleben können, als Folge der zahlreichen Naturschutzgebietsverordnungen, die in den vergangenen gut 20 Jahren längs der Weser erlassen worden sind.

Unterschriftensammlung und Bitte um Stellungnahme

Mit der Unterschriftensammlung fordern die Unterzeichner Politik und Verwaltung in der Stadt Petershagen auf, dafür einzutreten, „dass der genannte Bereich dauerhaft für die Freizeitnutzung gesichert wird, indem die Ausweisung als Landschaftsschutzgebiet für den Uferstreifen und das Areal des Schiffsanlegers aufgehoben und damit dem Zugriff der Unteren Naturschutzbehörde entzogen wird“.
Parallel zur Unterschriftenaktion hatte Heitmann auch bei den Vorsitzenden der im Petershäger Stadtrat vertretenen Fraktionen um eine Stellungnahme der Parteien gebeten. Antworten von CDU, SPD und FDP seien nach Auskunft von Frank Heitmann prompt gekommen, während die Grünen bislang (Stand 26.8.) nicht geantwortet hätten. In den Antwortschreiben, die dem Petershäger Anzeiger vorgelegen haben, signalisieren Hermann Humcke (CDU) und Günter Wehmeyer (FDP) unmissverständlich ihr Bestreben, bestehende touristische Belange und Naherholungsmöglichkeiten im Stadtgebiet auch im Rahmen der Landschaftsplanung zu sichern. Friedrich Lange (SPD) betont nach einem ausführlichen Exkurs über die Bedeutung des EU-Vogelschutzgebietes Weseraue, dass Naherholung an der Weser auf jeden Fall ermöglicht werden muss.

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Der Petershäger Anzeiger hat ergänzend auch Bürgermeister Dirk Breves um seine Position gebeten. Hier seine Stellungnahme:
„Mir ist wichtig, dass der Fortbestand und auch eine angemessene Erweiterung des Schiffsanlegers sichergestellt ist. Ob dafür das Gebiet bis zum Stauwehr komplett aus dem Landschaftsschutz herausgenommen werden muss oder wie bisher Befreiungen vom Landschaftsschutz erteilt werden, muss in dem anstehenden Verfahren abgestimmt werden. Insgesamt muss es in dem anstehenden Verfahren zur Aufstellung des Landschaftsplanes das Ziel sein, neben dem Natur- und Artenschutz auch die Belange der Landwirtschaft und von Freizeit und Tourismus angemessen zu berücksichtigen und hierfür tragfähige Kompromisse zu finden.“

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