Freitag, 19. April 2024

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Der Familienhund zwischen Homeschooling und Homeoffice

Für uns alle gilt zurzeit das Kommando „Bleib“. Wir bleiben zu Hause, wir arbeiten von zu Hause, wir treffen uns mit Freunden nur noch virtuell, gehen seltener einkaufen und die Kinder sind ebenfalls die meiste Zeit daheim. Viele Hunde werden jetzt plötzlich so oft Gassie geführt und so intensiv beschäftigt, dass sie kurz vorm Burnout stehen. Schließlich ist ein Hund grade die gesellschaftlich anerkannteste Ausrede, die eigenen vier Wände zu verlassen. Aber Spaß beiseite, nicht alle so genannten Familienhunde profitieren unbedingt davon, den ganzen Tag die Familie um die Ohren zu haben. 

Zwei Probleme könnten auf Hundehalter durch die Krise zukommen:

Bello kriegt zu wenig Schlaf

Schon jetzt habe ich Hilferufe von Schülern bekommen, deren Hunde völlig gestresst und überdreht sind und kaum zur Ruhe kommen. Diese Hunde haben vorher lange Ruhephasen gehabt, wenn alle aus dem Haus waren. Dadurch dass nun immer alle Familienmitglieder zu Hause sind, fehlt ihnen schlicht und ergreifend Schlaf. Hunde brauchen zwischen 17 und 20 Stunden Schlaf am Tag. Wer zu wenig schläft ist erschöpft, aufgedreht, oder gestresst, unkonzentriert, gereizt und vieles mehr. Das gilt auch für Hunde. Und auch Eltern wissen, nach müde kommt eben blöd.

Mein Tipp: Richtet eurem Hund einen Ruheort ein 

Positioniert das Hundekörbchen, oder eine Decke an einem ruhigen Ort. Achtet darauf, dass er sich auf keinen Fall in einem Durchgang befindet und auch nicht an einem Ort, an dem der Hund alles überblicken kann. Die Aussicht aus dem Fenster finden viele Hunde wahnsinnig spannend, daher sind Fensterplätze zum Entspannen eher ungeeignet. Wenn euer Hund diesen Platz nicht selbstständig aufsucht, dann werdet ihr ihm helfen müssen. Falls ihr eurem Hund bisher nicht beigebracht habt, auf Signal auf seine Decke zu gehen und dort zu bleiben, dann nutzt die Krise einfach sinnvoll und legt los. #trainathome

Bello kann nicht mehr allein bleiben

Alleinbleiben ist für Hunde generell absolut unnatürlich. Wir müssen es ihnen beibringen. Daher ist es auch so wichtig, früh mit einem systematischen Training zu beginnen. Meiner Erfahrung nach, gehen viele Hundemenschen davon aus, dass der Hund entspannt ist, wenn er allein ist solange er sich nicht als Inneneinrichter, Abrissbirne oder Dauerkläffer betätigt. Jedoch leiden manche Tiere einfach still und leise und somit über Jahre unbemerkt. Eine Verschlimmerung zeigt sich meist, wenn der Hund für eine längere Zeit nicht mehr allein war, auf Grund von Urlaub, Schwangerschaft, oder einer Erkrankung. So wird es auch nach Corona sein.

Mein Tipp: Filmt euren Hund beim Alleinsein und schaut euch das Video genau an

Liegt er entspannt in seinem Körbchen? Liegt er auf der Seite und kann den Kopf ablegen? Hat er Traumphasen? Falls euer Hund so relaxed ist, dann freut euch über euer neues Video mit dem herrlich unspektakulären Titel „The Sleeping Dog“. 

Treffen die oben genannten Punkte auf euren Hund nicht zu, dann könnte es sein, dass es schwierig für ihn wird, wenn ihr wieder zur Arbeit müsst. Wenn ihr ohnehin zu Hause bleiben müsst, habt ihr jetzt die Chance die Lebensqualität eures Hundes durch Training zu verbessern. Nutzt die Zeit #traintostayrelaxedathome.

Text: Julia Fuhrmann, Foto: Dietmar Meier 

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