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„Jüdisch? Preußisch? Oder was?“ Sonderausstellung im Preußenmuseum Minden

Unter dem Titel „Jüdisch? Preußisch? Oder was?“ beginnt die Sonderausstellung am 11. November 2021

Foto: privat

Minden (sk). Nachdem das LWL-Preußenmuseum Minden sieben Jahren geschlossen war, öffnet es im November 2021 seine Türen wieder für die erste Sonderausstellung. Unter dem Titel „Jüdisch? Preußisch? Oder was?“ findet vom 11. November 2021 bis zum 11. September 2022 die besondere Ausstellung, die offiziell am 11. November um 18 Uhr eröffnet wird, statt. Das Besondere dieser Sonderausstellung ist bereits an den Fragen im Titel zu erkennen, denn alle dort präsentierten Themen sollen Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken anregen und zugleich überraschen. „Der Titel ist bewusst so offen formuliert, denn wir möchten Fragen aufwerfen, statt vermeintlich eindeutige Antworten zu liefern“, erklärt Museumsleiterin Dr. Sylvia Necker. Inhaltlich behandelt werden Beziehungen und Verflechtungen im 18. und 19. Jahrhundert und wer in Preußen jüdisch sein sollte und durfte. Die Ausstellung blickt dabei zurück auf die Verflechtungsgeschichte von Jüdinnen und Juden mit der preußischen Gesellschaft und stellt dabei die Fragen nach Zugehörigkeit und Nicht-Zugehörigkeit, Herkunft und Diversität, die auch heute noch relevant sind und in den aktuellen gesellschaftspolitischen Diskurs führen. Im ersten Obergeschoss werden auf 650 Quadratmetern in zehn Räumen zehn Themenbereiche, denen jeweils ein Verb und eine Farbe zugeordnet sind, dargestellt. Unter anderem gehören „Ankommen“, „Kämpfen“, „Spotten“ und „Hoffen“ zu den zehn ausdrucksstarken Verben, die Handlungsräume definieren, Lebenswege und deren Schranken abstecken und unterschiedliche Bedeutungen herstellen können. Sie zeigen auf, wodurch die Beziehungen zwischen Jüdinnen und Juden und dem preußischen Staat gekennzeichnet sind: Ein aktives Aushandeln dessen, was möglich ist, von Rahmenbedingungen und Grenzziehungen. Außerdem erwarten die Besucherinnen  und Besucher verschiedene interessante Exponate: Neben Notenausgaben vom jüdischen Komponisten Louis Lewandowski wird unter anderem auch ein Besteckschrank aus der Petershäger Synagoge ausgestellt. Interaktive Bereiche ermöglichen Kommentare zu den Themen und Arbeitsplätze zum Erlesen von damaligen rechtlichen Rahmenbedingungen.

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Noch bevor die Ausstellung öffnet wird, können Interessierte im Blog zur Sonderausstellung unter www.jp-pmm.lwl.org bereits erste Einblicke in Themen und Inhalte sowie einen Flyer zum Download, erhalten. Regelmäßig werden hier neue Beiträge, Videos und Bildstrecken rund um die Ausstellung inklusive Blick hinter die Kulisse des Ausstellungsmachens veröffentlicht. Eine digitale Besucherführung unter www.jp-pmm.lwl.org/category/ausstellung ermöglicht ab der Eröffnung außerdem den Besuch der Sonderausstellung von zu Hause aus. Geöffnet ist die Sonderausstellung „Jüdisch? Preußisch? Oder was?“ ab dem 11. November immer von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt für Erwachsene beträgt 6 Euro, ermäßigt 3 Euro und ist für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre sowie Schüler frei. Auch Führungen mit bis zu 15 Teilnehmern sind nach Terminvereinbarung möglich. Für Schulklassen gibt es besondere Angebote: Unter den Titeln „Verknüpfungen entdecken – ein Ausstellungsgespräch“, „…oder was? Farben einer Identität“, „Ankommen, Bleiben, Wohlfühlen“, „Erzähl mir Fanny, Rahel & Mathilde“ und „Spotten, Hassen, Ausgrenzen“ können Schüler und Schülerinnen ab der dritten Klasse in Führungen und Workshops mehr über die entsprechenden Themen erfahren. Außerdem sind offene Angebote wie „Blauer Samstag bei Preußens“ – zweistündige Workshops zu wechselnden Themen – und ein Ferienworkshop in den Osterferien 2022 „Zugehörigkeit – Wer bin ich und wer darf ich wann, wo, wie sein?“ sowie Unterstützung bei Facharbeiten, Projektarbeiten und Biografie-Arbeiten geplant. Weitere Informationen und Anmeldungen unter preussenmuseum@lwl.org oder telefonisch unter 0571-837280.

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