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Standort Minden: Tanzkollektiv PHÖNIX

Das Tanzkollektiv verbindet traditionelle Bewegungen mit modernen Einflüssen, mit Fokus auf orientalischem Tanz und klassischen Bewegungen.

Foto: privat

Während die meisten Tanzschulen von Hip-Hop und urbanen Stilen geprägt sind, gibt es Orte, an denen die Vielfalt des Tanzes neu entdeckt wird. In Minden bin ich auf das Tanzkollektiv Phönix gestoßen: Der Fokus liegt auf orientalischem Tanz und klassischen Bewegungen. Das Kollektiv verbindet traditionelle Bewegungen mit modernen Einflüssen und zeigt, dass orientalische Tanzkunst auch heute eine kraftvolle Ausdrucksform ist. Phönix bietet Tänzerinnen und Tänzern eine Möglichkeit, fernab des Mainstreams in eine faszinierende und tief verwurzelte Tanzkultur einzutauchen. Das Tanzkollektiv PHÖNIX aus Minden vereint rund 20 Tänzerinnen im Alter von 9 bis über 50 Jahren. Hier entfalten Tanzbegeisterte ihre Leidenschaft. Was 2018 als kleine Tanzrunde im Partykeller von vier Freundinnen begann, hat sich zu mehreren Tanzgruppen und einem Kollektiv entwickelt.

Ursprung des Kollektivs
„Wir starteten 2018 als Tanzgruppe Phönix in einem Partykeller“, erzählt Julia Luja. Vier Freundinnen, verschieden in Alter und Tanzstil, fanden zueinander und teilten ihre Liebe zum Tanz. Ihren ersten Auftritt in Petershagen hatte die Gruppe bei einem Vorentscheid des letzten City Talent-Wettbewerbs, wo sie sich mit ihrer Performance im Gymnasium auf Anhieb in die Herzen vieler Zuschauer getanzt hatte und am Ende mit dem dritten Platz im Wettbewerb belohnt wurde. Mit den Jahren wuchs sowohl die Mitgliederzahl als auch das tänzerische Repertoire. Julia Luja begann 2019 als Übungsleiterin auch mit Kinder- und Jugendgruppen zu arbeiten. „Wenn man etwas gerne macht, möchte man es auch weitergeben“, sagt sie. Junge Tänzerinnen probieren bei ihr verschiedene Tanzrichtungen aus und erarbeiten eigene Performances. Ein zentrales Element von Julia Lujas Arbeit ist das Zusammenführen unterschiedlicher Tanzstile: Klassische und orientalische Bewegungen verschmelzen mit modernen Beats, was besonders bei den Jüngeren gut ankommt. Diese kreative Mischung macht PHÖNIX einzigartig, denn sie passt in kein traditionelles Tanzschul- oder Sportvereinskonzept. Das Kollektiv tritt regelmäßig bei Stadtfesten, privaten Feiern und Benefizkonzerten auf. Ein Highlight war das Festival der ethnischen Kulturen „Jarmarka“ in Bad Salzuflen, wo PHÖNIX vor Tausenden von Zuschauern auftrat. „Schon zwei Jahre in Folge durften wir unsere Kunst hier auf einer gigantischen Bühne zeigen“. Das Jamarka Festival ist ein kulturelles Event, das jedes Jahr in Deutschland stattfindet und Besucher in die Traditionen und Kulturen verschiedener Länder eintauchen lässt. Seit über 20 Jahren zieht die Veranstaltung jährlich mehr als 20.000 Gäste aus Deutschland und Europa an und hat insgesamt bereits über 3 Millionen Menschen begeistert. Im Jahr 2024 setzte die Gruppe mit ihrem Konzert „Rise like a PHÖNIX“ im Theater am Weingarten in Minden einen weiteren Meilenstein. Das Event bot nicht nur eine Tanzshow, sondern auch Raum für Nachwuchstalente in Moderation, Gesang und Musik.

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Vom Kostüm bis zur Choreografie
Für Julia Luja ist das gemeinsame Entwickeln der Tänze ein besonderer Teil der Arbeit. Zusammen mit den Tänzerinnen wählt sie Musik aus, legt den Charakter der Performance fest und erdenkt eine Geschichte. Jeder kann seine eigenen Ideen einbringen, was den Tänzerinnen nicht nur Freude bereitet, sondern ihnen auch ermöglicht, eigene Schritte stolz vorzuführen und zu benennen. „Ich gehe gerne selbst als Beispiel voran um die Kinder anzuspornen und ihnen neue Tricks und Bewegungen zu zeigen“, sagt Julia Luja. Ein Auftritt ist mehr als nur Tanz – er ist das Zusammenspiel von Kostüm, Musik und Bewegung. Die Kostüme spielen eine zentrale Rolle, denn sie sind „die Hälfte der Show“. Sie und die passende Musikauswahl entführen das Publikum in eine andere Welt. Das Tanzkollektiv ist mittlerweile fast selbsttragend, bleibt jedoch auf Sponsoring angewiesen. Besonders die aufwendigen Kostüme werden teilweise durch Sponsoren finanziert. Diese Unterstützung ermöglicht es PHÖNIX, weiterhin hochwertige und kreative Shows zu präsentieren. Zusätzlich kooperiert Julia Luja mit dem Kultur- und Integrationsbüro Minden, um Tanzworkshops für verschiedene Altersgruppen anzubieten. Viele Phönix-Mitglieder lernte Julia Luja durch diese Workshops kennen. Ziel ist ein inklusives und wertschätzendes Tanzumfeld: „Jedes Kind soll sich als Teil der Gruppe fühlen, ohne sich verglichen zu sehen“, betont Julia Luja. „Tanzen ist die beste Art, das Gehirn zu trainieren.“ Beim Tanzen trainieren die Mitglieder Fähigkeiten wie Koordination, Rhythmusgefühl und Konzentration. Das Tanzkollektiv PHÖNIX legt großen Wert darauf, eine Atmosphäre zu schaffen, in der alle Tänzer nicht nur ihre Fähigkeiten entwickeln, sondern auch ihre Einzigartigkeit entfalten können. Durch die Teilnahme an verschiedenen Projekten und Auftritten lernen die Mitglieder, Selbstvertrauen und Teamgeist zu entwickeln, wodurch sich ihre Persönlichkeit festigt, und ihre künstlerische Ausdruckskraft wächst. „Jeder bringt etwas Einzigartiges in die Gruppe ein, und das macht uns als Team stark“, betont Julia Luja. „Für viele von uns ist Tanzen mehr als ein Hobby, es ist ein Ausdruck von Kreativität und Leidenschaft. Die Freude an der Gemeinschaft ist dabei ein wichtiger Aspekt. Das Tanzkollektiv ist in gewisser Art eine Familie.“ (hg)

www.tanzgruppephoenix.de

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