Donnerstag, 12. Dezember 2024

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10 Jahre Döhrener Entenrennen

Im Sommer 2007 entstand der Plan ein Entenrennen durchzuführen, das dann bis 2016 zur Tradition in Döhren geworden ist.
Gespannt warten die Besucher auf die Enten. Foto: privat

Döhren (pa). „Wasser ist in Döhren ein wichtiges Element. Unser Dorf liegt an der Weser. Hinzu kommen Wassermühle, Möllerbeeke (Mühlenbach oder auch Jammerbeeke genannt) und Gehle. Da lag es nahe, einmal ein Programm auszurichten, das ohne Wasser nicht möglich ist“, so Bernd Wingender, der Ideengeber und damaliger Vorsitzender der Kulturgemeinschaft Döhren. Ziel sei es, allen Altersgruppen Spaß und Unterhaltung zu bieten. So entstand im Sommer 2007 der Plan ein Entenrennen durchzuführen. Schnell war die „Rennstrecke“ klar. An dem Mühlenbach liegt das Schmuckstück von Döhren, die restaurierte und voll funktionsfähige Wassermühle „Plaggenmühle“. Kurz hinter der Wassermühle mündet die Möllerbeeke in die Gehle, die in Ilvese in die Weser mündet. Ein besonderer Glücksfall für die Durchführung war die Lage eines Parkplatzes und einer Rasenfläche an der Gehlebrücke, die in die Döhrener Marsch führt. So wurde in Höhe dieser Grundstücke und kurz vor der Gehlebrücke das Ziel für die Entenrennen eingerichtet.
Schnell bildete sich ein begeistertes Team für die Durchführung des ersten Entenrennens, das bis zum Ende auch nahezu unverändert dabei blieb. Die Organisation des Entenrennens wurde in Kooperation der Kulturgemeinschaft Döhren und dem damals noch geöffneten Gasthaus „Zur Gehle“ durchgeführt. Die erste Rennente war die „Deutschlandente“ in den Farben schwarz, rot und gold. Es waren speziell für Entenrennen ausgerichtete „Quitschentchen“, circa 7,5 Zentimeter groß, bei denen am Boden Metallplatten befestigt waren, damit sie aufrecht schwimmen. Ferner war auf dem Boden die Startnummer der jeweiligen Rennente mit einem wasserfesten Stift vermerkt. Die Interessenten kauften dann ein Startlos, das ebenfalls nummeriert war und so die Rennente und die Inhaber der Startkarte zweifelsfrei zugeordnet werden konnte. Das erste Startlos kostete 2,50 Euro. Dieser Preis wurde bei allen folgenden Entenrennen beibehalten. Die Idee kam so gut an, dass die zunächst 240 besorgten Rennenten nicht ausreichten und kurz vor dem Termin noch 48 nachbestellt werden mussten. Vielleicht lag es an der Absicht der Veranstalter, den Erlös aus dem Entenrennen für die Grundschule Windheim, später kam dann noch der Kindergarten Jössen dazu, zu spenden, denn die Unterstützung der Veranstaltung war enorm. Es gab kein Problem genügend Helferinnen und Helfer zu gewinnen. Ein Discjockey aus dem Nachbarort erklärte sich spontan bereit kostenlos bei der Entenparty Musik zu machen. Eine große Brauerei aus Herford hatte als ersten und zweiten Preis eine Fahrt in einem Heißluftballon gespendet, der noch am gleichen Tag in Döhren starten sollte. Pünktlich am 4. August 2007 wurde dann das erste Döhrener Entenrennen an der Wassermühle gestartet. Die „Rennstrecke“ war insgesamt 1,6 Kilometer lang. Die Gäste konnten so den Start und die Enten auf der Strecke in „Plaggenholz“ sowie an der Gehle unterhalb der ehemaligen Molkerei beobachten, um dann den Zieleinlauf bequem zu Fuß erreichen. Das Interesse an dem Entenrennen war überwältigend. Hunderte Interessierte fanden sich zum erwarteten Zieleinlauf der Rennenten ein. Es war ein wunderschönes Bild, wie die schwarz-rot-goldenen Rennenten auf der in idyllischer Landschaft gelegenen Gehle angeschwommen kamen. Die Starter der schnellsten 50 Rennenten sollten prämiert werden und so wurden diese Enten dann zunächst für die Siegerehrung „sichergestellt“. Ein weiteres Highlight war dann noch ein Prominentenrennen (allerdings mit Rennfischen) auf einer verkürzten Rennstrecke. Hier gab es für den Siegerfisch das Modell einer „Ente“ (Citroën 2 CV) als Wanderpokal. Teilnehmer waren überwiegend Vereinsvorsitzende aus Döhren, Ortsbürgermeister benachbarter Gemeinden, Sponsoren und weitere Personen aus Politik, Rat und Verwaltung. Insgesamt gab es zehn Döhrener Entenrennen. Der grundsätzliche Ablauf der Veranstaltung wurde stets beibehalten. Im Laufe der Jahre wurde die Entenparty angereichert durch Hüpfburg und Kinderkarussells und auch das Catering-Angebot wurde erweitert. Im Jahr 2013 kam dann noch ein Nachtentenrennen dazu. Auf einer verkürzten Rennstrecke wurden nach Einbruch der Dunkelheit Enten zu Wasser gelassen, die bei Wasserkontakt anfingen zu blinken. Dazu hatte das Team, das den Zieleinlauf betreute, den Zieleinlauf mit LED-Lichterketten versehen. Unglaubliche und vermutlich auch unvergesslich schöne Bilder boten sich den noch zahlreich anwesenden zuschauenden Kindern und Erwachsenen.
2015 wurde dann erstmals die magische Zahl von 1000 startenden Rennenten übertroffen. Exakt 1049 Rennenten gingen an den Start. Das Döhrener Entenrennen schrieb eine beispiellose Erfolgsstory. Noch nie gab es in Döhren eine Veranstaltung von derartigem inzwischen auch überregionalen Interesse. 2016 endete dann mit dem zehnten Döhrener Entenrennen die Geschichte. Am 6. und 7. August 2016 wurde das Jubiläum würdig gefeiert. Neben den Entenrennen gab es abends ein Höhenfeuerwerk. Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst an der Gehle und einem Platzkonzert. Mit einem Nostalgieentenrennen mit Rennenten der 10 vergangen Jahre endete das Festwochenende. Am Abend des Veranstaltungstages traten dann fast alle Mitglieder des über zehn Jahre bestehenden Organisationsteams zurück. Ein Nachfolgeteam bildete sich nicht.
Als Fazit bleibt festzuhalten, dass das ursprüngliche Ziel, eine verbindende Veranstaltung für alle zu machen, mehr als erreicht wurde. Positiv war auch die stetig steigende Anzahl der verkauften Rennenten, der Sponsoren und Spendern, die es ermöglichten insgesamt rund 8.000 Euro an Spenden für die Grundschule Windheim und den Kindergarten Jössen zu übergeben.

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