Samstag, 27. Juli 2024

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Am Rande notiert: Energiewende?

Ist Ihnen das auch schon aufgefallen: wenn heute von erneuerbaren Energien geredet wird, fallen nur noch zwei Begriffe, Solarenergie und Windenergie. Es ist noch nicht allzu lange her, da wurde bei dem Thema auch die Energiegewinnung aus Biomasse aufgeführt. Doch davon ist in der öffentlichen Diskussion heute keine Rede mehr. Was ist passiert?
Nachdem Landwirte – angeschoben durch die Politik – darin für sich wirtschaftliche Möglichkeiten sahen und den Maisanbau forcierten, stellte man fest, dass auch diese Form der Energieerzeugung ihren Preis hat, sprich anderen ökologischen Zielen entgegen läuft. Manche Beiträge auf der Internetseite des Bundesumweltamtes zum Thema Biomasse klingen da heute fast schon wie Warnhinweise, Zitat:
„Die energetische Nutzung von Biomasse wird zunehmend kon-
trovers diskutiert. Denn Bioenergie hat teilweise zwar eine bessere Treibhausgasbilanz als fossile Energie. Jedoch kann der Anbau von Biomasse mit vielfältigen negativen Wirkungen auf Mensch und Umwelt verbunden sein.“

Und wohin geht die Reise mit den Windrädern? Die Genehmigung und Aufstellung neuer Windkraftanlagen ist in den vergangenen beiden Jahren drastisch zurückgegangen. Bundesweit mittlerweile 1100 Bürgerinitiativen gegen Windräder sprechen eine deutliche Sprache, wie es um die Akzeptanz solcher Anlagen angesichts der Beeinträchtigung von Natur und Landschaft, Infraschall, Schattenwurf etc. mittlerweile bestellt ist. Bemerkenswert: Das von einem grünen Ministerpräsidenten regierte wirtschaftliche Musterland Baden-Württemberg liegt bei den Neuerrichtungen unter den Bundesländern zusammen mit den Stadtstaaten am Ende der Tabelle.
Und dann meldet der NDR unlängst, dass bis zu 6000 Windräder vor dem Abriss stehen, da sich hiermit angesichts der auslaufenden EEG-Förderung kein Geld mehr verdienen lässt. Und am Rande erfährt man, dass die Anlagen dann aufgrund der darin verbauten Glas– und Kohlefaserverbundstoffe nur sehr schwer beziehungsweise gar nicht recyceln lassen.
Wie wir es von anderen technischen Errungenschaften kennen, ist auch die Energieerzeugung durch Windräder nicht ohne Nebenwirkungen zu haben. Angesichts der derzeit allein auf CO2 fokussierenden Klimadiskussion wird diese Erkenntnis auf politischer Ebene gerne verdrängt.
Übrigens: Von der 2017 in Nordrhein-Westfalen produzierten Strommenge haben die rund 2.400 hier installierten Windräder größer 100 Meter gerade mal 3,8 Prozent geliefert und die Bioenergie 3,4 Prozent, wie die Berliner Agentur für Erneuerbare Energien publizierte. Daten für 2018 und 2019 liegen laut Mitteilung der Agentur noch nicht vor.

Text: Dietmar Meier, Foto: Krischi Meier

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