Montag, 22. April 2024

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Anne Korte, Heddas Bauernladen – Standort Jössen

Gemeinsam mit ihren Eltern führt Anne Korte den Familienbetrieb „Heddas Bauernladen“ in Jössen.

Foto: Krischi Meier

Jössen (as). Gemeinsam mit ihren Eltern führt Anne Korte den Familienbetrieb „Heddas Bauernladen“ in Jössen. Die 35-Jährige hat in Bayern Ernährung und Versorgungsmanagement studiert, bevor sie wieder in ihre Heimat nach Jössen zurückkehrte. Während ihr Vater sich vorwiegend um die Landwirtschaft kümmert, arbeitet sie zusammen mit ihrer Mutter größtenteils im Laden. Als Betriebsleiterin ist sie dort meistens im Büro anzutreffen, um den reibungslosen Betriebsablauf zu organisieren.

Welches Angebot gibt es in Heddas Bauernladen?

Wir verkaufen alles an Geflügelware. Anfangs bestand unser Angebot hauptsächlich aus Wurst — dazu zählen Wiener, Krakauer, Sülzen und Bierschinken. Mittlerweile stellen wir auch Fertigprodukte, wie Frikadellen, Schnitzel und Gyros her. Auch Suppen, Eintöpfe und Brühen gibt es bei uns zu kaufen. Alles, was Sie im Hofladen finden, stammt aus eigener Herstellung.

Neben dem Hofladen gibt es auch einen Automaten auf dem Hof, bei dem man rund um die Uhr Fleisch kaufen kann — falls also eine spontane Grillparty ansteht, gibt es bei uns auch außerhalb der Öffnungszeiten unter anderem Grillfleisch.

Außerdem besuchen wir 18 Märkte in einer Woche: Zehn in Hannover und die anderen verteilen sich auf Nienburg, Bad Nendorf, Petershagen, Lahde, Bückeburg, Stolzenau.

Früher wurden auch Schweine auf dem Hof gehalten, Anfang der 1990er Jahre kamen Puten hinzu. Bis 2008 wurden Schweine und Puten parallel gehalten. Nun sind wir auf die Geflügelzucht spezialisiert. Bei uns leben vier Herden in verschiedenen Altersgruppen. Das macht circa acht bis zehn Tausend Puten. Diese werden in der Regel im Alter von 16 bis 24 Wochen geschlachtet.

Frisches Fleisch und ausschließlich selbst hergestellte Produkte sind die Philosophie in „Heddas Bauernladen“. Fotos: privat

 

Was bedeutet Qualität für Heddas Bauernladen? Welche Philosophie verfolgen Sie bei der Geflügelzucht?

Wir stellen all unsere Produkte selbst her, haben eine eigene Schlachterei und setzen auf homöopathische Haltung. Das gelingt uns dank unserer Tierärztin Frau Hartmann. Unsere Puten leben im Stall, weswegen wir auf den Einsatz von Antibiotika verzichten können. Die Legehennen leben in einem Mobilstall und  können sich jederzeit im Freien bewegen.

Wir setzen auf höchste Fleischqualität, deswegen schlachten wir zwei bis dreimal pro Woche, sodass immer frisches Fleisch zum Verkauf steht. 

Des Weiteren ist uns Transparenz sehr wichtig. Auch unsere Kunden freuen sich zu wissen, wo die Produkte herkommen. Vor Corona haben wir alle zwei Jahre ein Hoffest veranstaltet, bei dem unsere Besucher spannende Einblicke in den Betrieb und auf den Hof erhalten konnten.

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Was bedeutet „konventioneller Betrieb“?

Wir sind ein sogenannter konventioneller Betrieb. Das heißt, dass wir bestimmte Richtlinien haben. Ein Bio-Betrieb hat andere Richtlinien als ein konventioneller Betrieb. Für den Standort Jössen ist ein konventioneller Betrieb eine gute Wahl. Da wir uns an der Weser in einem Vogelschutzgebiet befinden, wäre es zu riskant, die für den Fleischverkauf gezüchteten Puten draußen zu halten. Andernfalls würde das den Einsatz von Antibiotika erfordern. Innerhalb der Richtlinien gibt es natürlich einen gewissen Spielraum. Beispielsweise erfüllen wir mehr Anforderungen, als ein konventioneller Betrieb laut Richtlinie erfüllen müsste. Als Beispiel: Unsere Puten haben deutlich mehr Platz als vorgeschrieben ist. Auch sind Hygienemaßnahmen vorgeschrieben. Unser Motto bei der Haltung lautet: „So offen wie möglich, so geschlossen wie nötig.“ 

Wie gut eignet sich Jössen als Standort für Heddas Bauernladen?

Ich denke sehr gut. Es ist wohl kein Geheimnis, dass es in Jössen nicht viel Laufkundschaft gibt. Aber unser Betrieb war schon immer hier. Die Menschen kennen uns. Zudem ist die Lage nahe der B482 nicht die schlechteste. Von hier aus erreichen wir problemlos unsere Wochenmärkte in unter einer Stunde. Ich sage immer, der Betrieb muss sich dem Standort anpassen und nicht andersherum. 

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