Montag, 22. April 2024

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Besuchshunde absolvieren Prüfung auf Gut Neuhof

Heimsen. Dass Tiere die Lebensfreude stärken und viele Menschen beruhigen, ist kein Geheimnis. „Hunde lockern uns einfach auf“, weiß Monika Ziemek, Einrichtungsleiterin der Ameos Eingliederung Gut Neuhof, auf dem derzeit 117 suchtkranke und psychisch kranke Menschen leben.

Ziemek bringt jeden Tag ihre beiden American Staffordshire Klara und Niels mit ins Büro – die Anfragen der Mitarbeiter für ihre eigenen Vierbeiner ließen nicht lange auf sich warten. Eine Grundausbildung ist dafür nötig, damit die Hunde in den Therapiealltag integriert werden können. 

Kürzlich haben sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter samt Hund die interne Besuchshunde-Prüfung erfolgreich absolviert und dürfen ab sofort regelmäßig mit auf das Gut Neuhof kommen. Mit beteiligt an der Prüfung waren auch fünf Bewohner, die für viel Ablenkung sorgten. Trotzdem haben alle Vierbeiner die Aufgaben bestens erfüllt. Körpersprache & Kommunikation, Grundkommandos, Leinenführigkeit, Nein im Nahbereich, Frustrationstoleranz und Bewohnerkontakt waren die Inhalte der Prüfung, für die Hundetrainerin Susan Kupfer aus Müsleringen zuvor zwölf Wochen lang ein individuelles Training durchgeführt hatte. „Wir haben alle Hunde auf einen Stand gebracht und alltägliche Situationen trainiert“, fasst Kupfer zusammen.

Lebensfreude mit Tieren

Generell dürfen Haustiere mit ihren Besitzern auf dem Gut Neuhof leben, denn der Umgang mit Tieren hat eine positive Wirkung – die Leistungsfähigkeit kann gestärkt und Sozialkontakte aufgebaut werden. Neben den Besuchshunden gehören auch Katzen und Achatschnecken zum Gut Neuhof. „Alle Tiere haben ein therapeutisches Ziel. Während Hunde kontaktfreudig sind und Emotionen fördern, vermitteln die bis zu 30 Zentimeter großen Achatschnecken vor allem Langsamkeit, Ruhe und Gelassenheit“, erzählt Ziemek.

An eine Begegnung eines langjährigen Bewohners mit einem Hund errinnert sich Monika Ziemek besonders gerne zurück: Als sie eines Tages in Begleitung eines Dackelmischlings zur Arbeit kam, sprach ein Bewohner den Hund direkt an — das Besondere daran: Der Bewohner hat zuvor fast nicht mit der Einrichtungsleiterin gesprochen. Fortan waren Hunde ein Gesprächsthema und er öffnete sich immer mehr. 

Damit war der Einrichtungsleiterin sofort klar, dass sich Hunde als guter Begleiter des Menschen positiv auf das Betriebsklima und die Bewohner auswirken. Monika Ziemek  steht kurz vor dem Abschluss einer Hundetrainer-Ausbildung und gehört mit Klara einer Rettungshundestaffel an.

Text und Fotos: Krischi Meier

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