Petershagen (jh). Für Constantin Schönbeck ist Petershagen die „Herzensheimat“. Hier ist er aufgewachsen. Hier hat er jüngst sein Abitur gemacht. Jetzt verlässt der 18-Jährige seine Heimat und geht zur Marine. Warum sich der Petershäger zu diesem Schritt entschieden hat und was er am meisten vermissen wird, hat er im Gespräch mit unserer Redaktion verraten.
Constantin Schönbeck tauscht seit dem 1. September Alltagskleidung gegen Marineuniform. Uniformen sind dem 18-Jährigen aber längst nicht mehr fremd. „Ich engagiere mich gerne. „Deshalb gehöre ich unter anderem der historischen Eisenbahn-Uniformgruppe Minden an“, erzählt der Petershäger, der zudem auch Mitglied im Ortsheimatverein und der Jungen Union/CDU ist. Das politische Engagement ist für den 18-Jährigen eine „absolute Leidenschaft“, nachdem er vor einigen Jahren den Reichstag besuchte und besichtigte und sofort fasziniert war. Und warum jetzt zur Marine? „Ich wollte nach dem Abitur weder direkt wieder eine Schulbank drücken noch studieren. Ich will erst einmal etwas Praktisches machen“, sagt Constantin Schönbeck. Ein weiterer entscheidender Grund für den 18-Jährigen: „Man sollte unserem Land, in dem wir in Freiheit und Frieden leben, auch etwas zurückgeben.“ Nicht verwunderlich ist es also, dass sich der 18-Jährige die Wiedereinführung der Wehrpflicht wünschen würde. Ein Thema, das derzeit auf der großen politischen Bühne diskutiert wird.
Aber es war nicht nur der Wunsch nach etwas Praktischem, der Constantin Schönbeck antreibt. Schon länger habe er mit der Bundeswehr geliebäugelt – und da sein Großvater als Hochseefischer 14 Jahre zur See fuhr und viele Seefahrergeschichten mit nach Hause brachte, fiel die Entscheidung letztlich auf die Marine.
Bevor es aber in die „Truppe“ geht, steht auch für Constantin Schönbeck die Grundausbildung auf dem Programm. Die absolviert der 18-Jährige an der Marinetechnikerschule in Parow bei Stralsund. Er hat Respekt vor der Grundausbildung, die kein „Zuckerschlecken“ sein soll. Aber er freut sich auf die Herausforderung. „Danach geht es wahrscheinlich schon in das erste Bordpraktikum, ehe ich zur Offiziersschule nach Mürwik an der Flensburger Förde gehe“, skizziert der Petershäger seinen dreijährigen Weg zum Reserveoffizier. Den ersten Teil des „Weges zum Reserveoffizier“ hat er schon vor Wochen gemeistert. Das Bewerbungsverfahren war umfangreich: Intelligenz- und Persönlichkeitstest, Gesundheits-Check, Überprüfung des sportlichen Leistungsvermögens. Das Assessment-Center für Führungskräfte der Bundeswehr an der militärischen Rekrutierungsstelle in Köln hatte es in sich.
Seine Pläne für die Zeit nach der Marine? „Vielleicht studiere ich dann im Bereich der Wirtschaft. Oder ich arbeite weiter an einem Start-up, das Freunde von mir und ich auf den Weg gebracht haben“, sagt Constantin Schönbeck. Noch sei das Start-up, mit dem sie eine App entwickelt haben, aber „einfach nur ein Projekt so nebenbei“.
Knapp 500 Kilometer sind es von Parow bei Stralsund; Etwa 350 Kilometer von Mürwik bei Flensburg nach Petershagen. Ob Constantin Schönbeck diese Tour an jedem Wochenende auf sich nimmt, um in seine „Herzensheimat“ zurückzukehren, weiß er noch nicht. „Ich werde mal schauen, wie es sich mit den Kameraden entwickelt“, sagt er. Seine Familie und seine Freunde werde er vermissen. Und den Wochenmarkt-Besuch in Petershagen. Seit er denken kann, hat er den jeden Freitag besucht. „Petershagen ist halt meine Heimat. Und das wird auch immer so bleiben. Kein anderer Ort kann das ersetzen“, sagt der künftige Reserveoffizier.