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Die erste Saison im Schloss Petershagen – ein Jahr voller Herausforderungen

Ein Jahr nach der Wiedereröffnung ist Schloss Petershagen wieder ein beliebter Treffpunkt. Die Betreiber Michael und Manuela Brühl ziehen Bilanz und verraten, was Gäste und Besucher künftig erwartet.
Manuela und Michael Brühl betreiben das Schloss Petershagen und blicken auf die erste „Biergarten-Saison“ zurück. Foto: Krischi Meier
Manuela und Michael Brühl betreiben das Schloss Petershagen und blicken auf die erste „Biergarten-Saison“ zurück. Foto: Krischi Meier

Von Krischi Meier

Petershagen. Seit gut einem Jahr weht im Schloss Petershagen ein neuer Wind. Veranstaltungen, Hochzeiten, Konzerte und Feste haben das historische Gebäude wieder zu einem lebendigen Treffpunkt gemacht. Verantwortlich dafür sind Michael und Manuela Brühl. Der ersten Saison war eine mehrjährige Sanierung vorausgegangen.

„Die erste Saison hatte viele Herausforderungen“, sagt Michael Brühl. „Wir wurden teilweise etwas überrannt, aber es hat riesigen Spaß gemacht.“
Seine Frau Manuela ergänzt: „Es war unglaublich, wie viele Emotionen hier zusammenkommen. Wenn man am Ende eines langen Abends in glückliche Gesichter schaut, weiß man, wofür man das alles macht.“
Diese Zufriedenheit der Gäste sei der größte Lohn für die vielen Arbeitsstunden, betont das Ehepaar.

Rund um das Schloss treffen sich die unterschiedlichsten Menschen – und genau das sei der Reiz, findet Brühl. „Man hat hier wirklich vom Marktschreier bis zum Millionär alles dabei. Und jeder findet auf seine Weise etwas Besonderes.“ Jede Veranstaltung sei anders.
Die Bandbreite der Veranstaltungen reicht vom kleinen Kindergeburtstag bis zur großen Hochzeit.

Doch wo viele Menschen feiern, gibt es auch organisatorische Grenzen. „Die größte Überraschung war, dass wir die Großveranstaltungen nicht kalkulieren konnten. Bei manchen Events wurden wir völlig überrannt“, blickt Brühl zurück. „Wir dachten, wir sind personell gut aufgestellt – und standen dann plötzlich im Stress.“
Tage mit drei Mitarbeitenden wechselten sich mit Tagen ab, an denen 20 Kräfte nötig waren. „Das sind Erfahrungswerte, die man nur im laufenden Betrieb gewinnt“, erkennen beide an.

Dass die Petershäger selbst erst allmählich das Schloss wiederentdecken, stellt Michael Brühl fest. „Besucher aus den angrenzenden Städten sind oft da – bei Führungen, beim Kuchenessen, auf Veranstaltungen. Die Petershäger sind da ein bisschen zurückhaltender“, sagt er. Doch das ändere sich langsam. „Es werden immer mehr. Es summiert sich. Und das ist schön zu sehen.“

Für Gesprächsstoff sorgte im Frühjahr das X-Fight-Event im Schlosshof – eine Kampfsportveranstaltung, die viele zunächst kritisch sahen. „Am Anfang dachten einige: Was machen die denn jetzt da im Schloss?“, erinnert sich Brühl. „Aber es war eine richtig tolle Veranstaltung – friedlich, respektvoll, völlig unterschiedliche Kulturen, und alles hat wunderbar funktioniert.“ Kein demoliertes Auto, kaum Müll – stattdessen begeisterte Stimmung. „Das war eine völlig andere Veranstaltung, als es sie hier sonst gegeben hat“, sagt Brühl. Das Event soll künftig jedes Jahr als Saisonauftakt mit der Biergarteneröffnung stattfinden.
Vielfalt als Markenzeichen

Rockkonzert, afrikanische Trommler, Autopräsentation, Schmuckmesse oder Spanferkelessen – das Programm im Schloss ist bewusst breit aufgestellt. „Wir wollen dieses bunte System beibehalten“, betont Brühl. „Wenn jemand eine coole Veranstaltungsidee hat und nicht weiß, wo er sie umsetzen kann – soll sich einfach bei uns melden. “ Dabei spielt Zusammenarbeit eine große Rolle: Kleine Snacks werden direkt im Schloss zubereitet, große Buffets kommen von einem Caterer.

Trotz des hohen Arbeitspensums – 50 bis 70 Stunden pro Woche sind für die Brühls keine Seltenheit – überwiegt der Stolz. „Wir haben unglaublich starkes Personal. Die Abläufe sitzen inzwischen, wir haben Küche und Getränkelager umgestaltet, kürzere Wege geschaffen“, sagt Manuela Brühl. Damit sollen längere Wartezeiten und hektische Nachmittage der Vergangenheit angehören.
An Stillstand ist im Schloss Petershagen ohnehin nicht zu denken. Sanierungsmäßig sei das Gebäude auf einem Stand von 95 Prozent. Als nächstes stehe die Pflasterung der Zuwegung zum Biergarten an.
„Wir sind zufrieden – und nächstes Jahr wird es sicherlich einfacher“, fassen beide das erste Jahr im Schloss Petershagen zusammen. „Wir haben gelernt, viel verbessert und sind ein starkes Team. Jetzt können wir das genießen.“

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