Petershagen (ddm). „Im Kanuklub Petershagen erleben wir momentan den Trend, dass sich jüngere Leute wieder vermehrt für den Kanusport interessieren. Insbesondere junge Eltern mit Kindern entdecken das Kanufahren zunehmend als Möglichkeit, die heimische Landschaft und die Schönheiten der Natur auch einmal aus einer anderen Perspektive zu erleben“, berichtet Eckhard Lehrke, seit 2017 Vorsitzender des Kanuklubs Petershagen, im Gespräch. Und in der Hinsicht hat der Weserabschnitt rund um Petershagen bekanntlich so einiges zu bieten. Der Entwicklung hat der Kanuklub Rechnung getragen und seine „Flotte“ etwas verjüngt. Derzeit befinden sich 15 Boote im Bestand, auf die Vereinsmitglieder zurückgreifen können.
Eine Tour auf seiner „Hausstrecke“ durch die heimischen Gefilde startet Lehrke gern am Ende der Straße „Hudegrund“ in Todtenhausen, wo eine Betonplatte eine einfache Möglichkeit zum Einsetzen der Boote in die Weser bietet, ohne dass dabei Anwohner gestört werden. Auf dem ersten Teilstück bis zum Stauwehr ist die Fließgeschwindigkeit der Weser eher gering, da man hier förmlich noch den Rückstau der Staustufe spürt, notiert der erfahrene Kanute. Trotzdem ist Vorsicht geboten, da hier auch große Binnenschiffe unterwegs sind. Hinzu kommen insbesondere an sommerlichen Wochenenden Motorboote und Jetskis, befindet sich zwischen den Stromkilometern 200,9 und 213,5 doch Nordrhein-Westfalens längste Wasserskistrecke.
Bei Kilometer 213 wird der Schiffsanleger Heisterholz erreicht, der für auswärtige Kanusportler neben der guten Ein- und Ausstiegsmöglichkeit auch das Abstellen von PKWs und Bootsanhängern ermöglicht.
An der Staustufe zwischen Petershagen und Lahde bei Stromkilometer 214 wartet mit der Bootsgasse ein reizvolles Erlebnis, das schon ein leichtes Kribbeln auslösen kann. Nach Betätigung eines Starttasters wird ein kleines „Schleusentor“ abgesenkt, das damit die Bootsgasse freigibt.
Auch wenn die Binnenschiffe vor dem Stauwehr nach rechts in den Schleusenkanal „abbiegen“, ist die Weser auch auf dem Teilstück bis Windheim rechtlich weiterhin Bundeswasserstraße mit entsprechenden Regelungen.
Nach dem Passieren der Alten Fährstelle zwischen Petershagen und Lahde und der Weserbrücke können Kanufahrer im Natur- und Vogelschutzgebiet Weseraue eine zunehmende Artenvielfalt der Vogelwelt beobachten. Aus der Erfahrung, dass die Vögel von Paddlern in der Strommitte kaum Notiz nehmen, empfiehlt Eckhard Lehrke, diesen Weserabschnitt bewusst als entspannenden Moment auch zur Besinnung auf die Natur wahrzunehmen. Hinter Windheim mündet der Schleusenkanal dann wieder in die Weser, so dass bis zur nördlichen Stadtgrenze erneut auf den Schiffsverkehr zu achten ist.