Mittwoch, 24. April 2024

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Ein Gebäude mit Geschichte

Petershagen. 1651 wurde das Fachwerkgebäude an der Alten Fährstraße 2 erbaut und diente zunächst als Brennerei oder Brauerei  für das Schloss. Aktuell wird das knapp 370 Jahre alte und denkmalgeschützte Gebäude von Thomas Gräper saniert. „Wir bauen das Gebäude originalgetreu wieder auf und nutzen dabei den aktuellen Stand der Technik wie Wärmedämmung und Heizung, sodass der Altbau für weitere Jahrhunderte erhalten bleibt“, berichtet Eigentümer Gräper. 

Das Hochwasser, das regelmäßig im Haus stand, hat die Schwellbalken über die vielen Jahre in Mitleidenschaft gezogen. „Da diese in der Geschichte des Hauses vermutlich noch nie erneuert wurden, machen wir das jetzt.“ Dies ist auch die größte Herausforderung für Thomas Gräper und sein Team vom Arbeitskreis Altbau: „Wir müssen das Gebäude statisch abstützen und dann die einzelnen Schwellbalken ersetzen.“ Neben einer neuen Betonsohle wird das historische Haus gleichzeitig hochwassersicher gemacht. Die teilweise mit Lehm und Stroh verputzten Wände sollen auch erhalten bleiben, denn „sie haben eine gute Wärmedämmung“. 

Als Thomas Gräper das Haus 1999 gekauft hatte, war das Fachwerk im Inneren komplett verkleidet gewesen. Nach den Renovierungsarbeiten soll der Stil des Gebäudes wieder sichtbar werden: „Wir holen das Fachwerk wieder zum Vorschein.“

Keine Schätze gefunden

Bei den Renovierungsarbeiten hat das Team keine größeren Schätze gefunden. „Früher hat man oft alte Bierkrüge und historische Relikte gefunden aber das kommt heutzutage nur noch selten vor. Mein Vater hatte noch regelmäßig Besonderes gefunden“, erinnert sich  Gräper zurück. Im Inneren erinnnert nur weniges an die Vergangenheit. In einem Raum ist auf dem Lehmputz eine Tapete vorhanden, die kunstvoll bemalt ist. Diese wird nun abgedeckt und bleibt im originalen Zustand erhalten. „Wenn in 100 Jahren jemand nachschaut, wird er die Tapetenmalerei wieder finden.“ Im ehemaligen Badezimmer sind noch vereinzelt Fliesen an den Wänden, die auf die Geschichte des Hauses hinweisen. Besonders auffällig ist auch das Fenster im ersten Stock, das den Blick auf das komplette Erdgeschoss ermöglicht. „Ich vermute, dass es das Büro der alten Brennerei oder Brauerei war, von dem die Betreiber auf die Produktion und die Mitarbeiter schauen konnten“, so Thomas Gräper, der das unter Denkmalschutz stehende Fenster in seine Planungen integriert hat. Nach den Renovierungsarbeiten entstehen in dem Gebäude zwei Wohnungen mit separaten Eingängen, die vermietet werden sollen. 

Text und Fotos: Krischi Meier

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