Freitag, 19. April 2024

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„Es funktioniert nur, wenn viele mitmachen“ – Emilia Scharner ist neue Klimaschutzmanagerin in Petershagen

Nach dem Bachelorstudium "Umweltmanagement" in Gießen ist Emilia Scharner seit dem 1. März die erste Klimamanagerin der Stadt Petershagen.
Emilia Scharner möchte als Klimaschutzmanagerin für alle Fragen rund um den Klimaschutz ansprechbar sein. Foto: Krischi Meier

Petershagen (kri). Nach dem Abitur mit 17 Jahren hat Emilia Scharner zunächst einen Bundesfreiwilligendienst bei der Kreisverwaltung absolviert und ist dort mit dem Thema Klimaschutz in Kontakt gekommen. Diesen Weg hat sie weiter verfolgt und ist nach dem Bachelorstudium „Umweltmanagement“ in Gießen seit dem 1. März die erste Klimamanagerin der Stadt Petershagen. „Es hat einfach gepasst“, beschreibt sie die Aufgabe in Petershagen. „Am 28. Februar habe ich das Studium offiziell abgeschlossen und am folgenden Tag hatte ich meinen ersten Arbeitstag in der Petershäger Stadtverwaltung“.
Dass Petershagen im ersten Anlauf die neue Stelle besetzen konnte, freut Bauamtsleiter Kay Busche: „Das ist nicht immer so. Manche Kommunen in der Region haben die Stelle des Klimaschutzmanagers schon zum vierten Mal ausgeschrieben.“ Obwohl die Stelle zunächst aufgrund der finanziellen Förderung auf drei Jahre befristet ist, signalisierte Busche Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit. Emilia Scharner beschreibt die Arbeit im kommunalen Klimaschutz als „Wunscharbeitsplatz“. Beim Kreis Minden-Lübbecke hat sie die kommunale Klimaschutzarbeit kennengelernt und schnell gemerkt, dass dort nicht so explizit auf jede Kommune eingegangen werden kann. „Das ist aber mein Wunsch. Ich möchte in der Verwaltung nicht nur am Schreibtisch agieren, sondern unmittelbar mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort kommunizieren.“ Auf dem Land sei es einfacher mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und gezielt Personengruppen anzusprechen. Genau das strebt die 22-Jährige bei der städtischen Auftaktveranstaltung zum „STADTRADELN“ am Freitag, den 2. Juni, um 16.30 Uhr auf dem Bismarckplatz in Lahde an. Für erstaunte Blicke wird dort übrigens auch eine „Fahrradwaschstraße“ sorgen, die Fahrräder innerhalb von 90 Sekunden auf Hochglanz bringt. Klimaneutrale Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil der zukünftigen Ziele, die im integrierten Klimaschutzkonzept und Maßnahmenkatalog festgelegt wurden. Für Petershagen sind in diesem Konzept 48 Maßnahmen aus den Bereichen Mobilität, Vernetzung, Energieeffizienz, Bildung und Nachhaltigkeit, Erneuerbare Energien und Klimafolgenanpassung beschlossen worden, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. Neben dem „STADTRADELN“ steht aktuell das Klimafest zum OWL-Klimaschutztag am 3. Juni von 14 bis 18 Uhr im NABU Besucherzentrum Moorhus in Lübbecke im Fokus. „Anschließend wird eine Priorisierung erarbeitet, um im Herbst mit den weiteren Projekten anfangen zu können“, berichtet Emilia Scharner. Dass die Prioritäten sich seit Abschluss des integrierten Klimaschutzkonzepts 2017 verschoben haben, betont sie. „Energie ist aktuell das große Thema.“
Der Dialog ist für Scharner das erste Mittel der Wahl: „Der radikale Ansatz der ,Klima-Kleber‘ bringt uns nicht weiter. Ich möchte mit allen Seiten sprechen können, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Klimaschutz funktioniert nur, wenn viele mitmachen.“ Es sei zudem wichtig, sich bei der Zielsetzung bereits Gedanken über die Konsequenzen zu machen. „Natürlich könnte man sich wünschen, dass das Rathaus in drei Jahren klimaneutral ist. Aber das ist in dieser Zeit einfach nicht realisierbar — wir werden aber an Verbesserungen arbeiten.“ Emilia Scharner möchte keine leeren Versprechungen aufstellen, sondern viel mehr mit den Menschen in Kontakt kommen, um gemeinsam dem Klima etwas Gutes zu tun.

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