Freitag, 26. April 2024

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Fahrradweg – na und?

Es ist wahrlich mehr als eine Unsitte - Autofahrer, die Radwege als Abkürzung nutzen.
Zum Schluss war nochmal der feine Pinsel gefragt. Für die praktische Umsetzung der Idee sorgte der Malerfachbetrieb Klusmeyer. Foto: Dietmar Meier

Petershagen (ddm). Es ist wahrlich mehr als eine Unsitte – Autofahrer, die Radwege als Abkürzung nutzen. Zuletzt haben wir zu diesem Thema im Zusammenhang mit dem neuen Radweg zwischen Wasserstraße und Leese berichtet, wo zwei Poller aufgestellt werden mussten, um solches Verhalten zu unterbinden. Auch in Petershagen gibt es ein Teilstück, das scheinbar gerne von Autofahrern als Einflugschneise genutzt wird: Der Abschnitt des Weserradweges unmittelbar vor dem Stauwehr. Wie die Autokennzeichen verraten, ist es hier im wesentlichen eine spezielle Klientel: Auswärtige Angler, vorzugsweise mit Kennzeichenaus Lippe und Herford und darüberhinaus, die zum Weserabschnitt zwischen Stauwehr und Schiffsanleger wollen und nicht selten auch noch am Radweg direkt unterhalb der Treppe zum Stauwehrübergang parken. Dabei gibt es mit der Straße zum Stauwehr und der dortigen Parkmöglichkeit auf einer Wiese sogar eine Zufahrt ohne zeitliche Verzögerung, um an die Weser südlich des Stauwehrs zu gelangen. Allerdings muss man dazu ein kurzes Stück zu Fuß gehen – was dem einen oder anderen offensichtlich mißfällt.

Kein Einzelfall: Auswärtige Autofahrer unterwegs auf dem Weserradweg und dann auch direkt unterhalb des Stauwehrs parkend. Fotos: privat

Thomas Göb, Vorsitzender des Fischereivereins Petershagen, distanziert sich ausdrücklich von derartigen Verhaltensweisen: „Wer an der Weser angeln und unsere heimische Landschaft genießen möchte, kann in jedem Fall auch ein Stück zu Fuß laufen!“ Göb ärgert sich auch über Müll und Fäkalien, die dort nicht selten von auswärtigen Anglern am Ufer hinterlassen werden. Der Vorsitzende weist darauf hin, dass der Fischereiverein in puncto Fahrradweg keinerlei rechtliche Befugnis hat, sondern hier Polizei und Ordnungsamt in der Verantwortung stehen.

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„Ein absolutes No Go“, sieht auch Evelyn Hotze, Leiterin der Stabsstelle für Wirtschaftsförderung und Fremdenverkehr, in dem Verhalten der betreffenden Autofahrer, ist der Weserradweg doch auch ein Aushängeschild für die Stadt Petershagen, der viele attraktive Ecken im Stadtgebiet erschließt. Kürzlich wurde noch ein Versuch gestartet, mit einer optischen Maßnahme auf die Funktion der Strecke als Radweg hinzuweisen. Mit praktischer Unterstützung des Petershäger Malerfachbetriebs Klusmeyer, der auch die Kosten für diese Aktion übernahm, wurde am südlichen Ende des Teilstücks das entsprechende Verkehrsschild in größerer Form unübersehbar auf den Weg gemalt. Bleibt zu hoffen, dass dieser Appell endlich die gewünschte Wirkung zeigt. Nicht nur in der jetzt startenden Hauptsaison für Radler haben Autos auf dem Weserradweg nichts zu suchen!

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