Freitag, 19. April 2024

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Große Sorgen bei den Unternehmen

Seit einem Jahr prägt die Corona-Pandemie unser tägliches Leben - besonders schwierig ist die Situation für Unternehmen.

Foto: Pixabay

Seit einem Jahr prägt die Corona-Pandemie unser tägliches Leben – besonders schwierig ist die Situation für Unternehmen. Wir haben in Lahde einige Stimmen eingeholt.

„Seit einem Jahr hatte ich nur einige Monate im Sommer 2020 geöffnet. Das Fitnessstudio schmilzt aktuell weg, wie ein Eiswürfel in der Sonne. Der wirtschaftliche Schaden wird nicht annähernd durch die Corona-Hilfen aufgefangen. Für mich ist das ein Versagen der Politik auf ganzer Ebene, denn alle Geschäfte in Lahde durften ein bisschen geöffnet haben. Nur ich nicht. Seitens der Politik wurde viel versprochen, aber vieles auch nicht umgesetzt. Es wurde angekündigt, dass Fitnessstudios am 22. März öffnen dürfen und wir haben uns vorbereitet. Aber am besagten Morgen wurde es wieder verboten.Diese politische Willkür macht mich wirklich wütend, denn wir können uns auf nichts einstellen. Gerne würden wir mit einem sehr strengen Hygienekonzept wenigstens das Studio für einzelne Personen öffnen.“

Christian Grunst – Fitnessstudio FitWins

 

„Für alle Mitglieder stand der Gewerbeverein in der Corona-Krise für Beratungen zur Verfügung. Außerdem haben wir mit Werbeanzeigen in Print und Social Media versucht, die lokalen Händler zu stärken und zum Kauf vor Ort anzuregen. Da die Situation vor allem finanziell schwierig ist, verzichten wir auf die Mitgliedsbeiträge für 2020 und das erste Halbjahr 2021. Obwohl dem Gewerbeverein die Einnahmen durch die Lahder Maile und den Herbstmarkt fehlen, haben wir in der Weihnachtszeit die Weihnachtsbeleuchtung wieder auf eigene Kosten im Ort aufgehängt – denn wir wollen gerade in der schwierigen Zeit auf Lahde und die heimischen Unternehmen aufmerksam machen.“

Jens Wölke – Gewerbeverein Lahde

 

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„Die aktuelle Corona-Situation ist sehr anstrengend und kostet viel Kraft. Wir durften lange Zeit keine Kunden in unserer Ausstellung beraten. Wenn das noch lange so weitergeht, wird es für viele Betriebe sehr schwierig. Ein großes Problem in den letzten Monaten war bei uns auch die Lieferschwierigkeiten der Hersteller. Obwohl die Ware acht bis zehn Wochen vor dem Aufbau bestellt worden war, konnten wir Küchen teilweise nur halb fertigstellen.“

Willi König – Küchen König

„Die Corona-Pandemie hat auch für die Stadt Petershagen selbst erhebliche finanzielle Auswirkungen: Die Haushaltsbelastung wird sich in den nächsten Jahren auf jährlich ca. 3 Mio. Euro belaufen, im Wesentlichen aufgrund von Steuermindereinnahmen. Politik und Verwaltung haben sich sehr früh dafür entschieden in dieser Situation weiter massiv zu investieren, um unsere Wirtschaft anzukurbeln. Unseren Betrieben gewähren wir auf Antrag unbürokratisch eine Steuerstundung und eine Herabsetzung von Gewerbesteuervorauszahlungen. Über den Newsletter der Wirtschaftsförderung informieren wir über die staatlichen Hilfsprogramme. Sorge bereitet uns der örtliche Einzelhandel und die Gastronomie. Außerhausverkauf und Onlinevertrieb können die Umsatzausfälle bei weitem nicht kompensieren. Wir wollen uns in Kürze mit den Gewerbevereinen zusammensetzen und gemeinsam überlegen, wie die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen kann. Neben Einzelhandel und Gastronomie leiden aber auch andere Branchen unter dem mehrmonatigen Lockdown, wie zum Beispiel unsere Reisebüros und Fitnesscenter. Die Stadt und auch der Staat insgesamt können die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie nur lindern. Was unsere Betriebe jetzt brauchen, ist die solidarische Unterstützung jedes Einzelnen von uns!“

Dirk Breves – Bürgermeister Stadt Petershagen

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