Sonntag, 28. April 2024

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Interessengemeinschaft Gerechte Messstellen wirkt

Seit 2021 befasst sich die Interessengemeinschaft Gerechte Messstellen mit der Eignung von Messstellen von Nitratwerten im Grundwasser.
Seit 2021 befasst sich die Gruppe unter dem Vorsitz von Heiner Müller aus Gorspen-Vahlsen mit der Eignung von Messstellen, die seitens der Politik/Verwaltung für die amtliche Bewertung von Nitratwerten im Grundwasser herangezogen werden.

Petershagen (ddm). Dass aus dem Stadtgebiet von Petershagen Impulse kommen, die auf der politischen Ebene selbst in Berlin Wirkung zeigen, passiert auch nicht alle Tage. Umso erfreulicher ein kürzlich getroffener Beschluss des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages, der Wurzeln in Gorspen-Vahlsen hat. Der Petershäger Anzeiger hat wiederholt über Aktivitäten der heimischen „Interessengemeinschaft Gerechte Messstellen“ berichtet. Seit 2021 befasst sich die Gruppe unter dem Vorsitz von Heiner Müller aus Gorspen-Vahlsen mit der Eignung von Messstellen, die seitens der Politik/Verwaltung für die amtliche Bewertung von Nitratwerten im Grundwasser herangezogen werden. Dabei wurden immer mehr Ungereimtheiten ans Tageslicht befördert (mehr Details dazu auf unserer Internetseite, Suchbegriff: „gerechte Messstellen“). Das Engagement insbesondere des Vorsitzenden Heiner Müller, der auch im Petershäger Stadtrat sitzt, beginnen sich offensichtlich auszuzahlen. Nicht nur, dass inzwischen auch andernorts dem Beispiel gefolgt wird und immer mehr problematische Fälle dokumentiert werden. Auch beim FDP-Bundestagsabgeordneten Frank Schäffler fanden Müllers Hinweise ein offenes Ohr. Auf Schäfflers Initiative verständigten sich jetzt die Koalitionsfraktionen von FDP, SPD und Grünen im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, 800.000 Euro für eine Studie zur Überprüfung der Eignung von Nitrat-Messstellen bereitzustellen. Oft würden ganze Regionen pauschal als sogenannte „rote Gebiete“ gekennzeichnet, in denen dann zwanzig Prozent weniger stickstoffhaltiger Dünger ausgebracht werden darf. Dieses führe zu Ertrags- und Qualitätsverlusten und sei somit ein Wettbewerbsnachteil für die dort wirtschaftenden Landwirte, betont Schäffler. Betroffene Landwirte würden nicht Messergebnisse anzweifeln, wohl aber die grundsätzliche Eignung einer Vielzahl verwendeter Messstellen. Beispiele finden sich auch vor unserer Haustür: so sind etwa die landwirtschaftlichen Flächen rund um die Brunnen der städtischen Wasserwerke in Wietersheim, Ovenstädt und Gorspen-Vahlsen als „rote“ Gebiete ausgewiesen. Und dass, obwohl die Nitratwerte dieser bestens überwachten Brunnen deutlich unterhalb des Grenzwertes von 50 mg/l liegen, wie auch in der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses für die Wasserversorgung Ende November wieder betont wurde. „Vor diesen Hintergründen soll eine Studie die Eignung von Messstellen untersuchen. Hierbei sollen Standorte auch mit Blick auf historisch erzeugte Belastungen sowie den korrekten Aus- und Neubau evaluiert werden“, so Schäffler. Kommentar von Heiner Müller dazu: „Nach langen Bemühungen um Objektivität und Sachlichkeit kommt nun endlich Bewegung in die Diskussion. Wir sind uns sehr wohl unserer Verantwortung der Umwelt gegenüber bewusst, aber eine „Messstellenlotterie“ auf dem Rücken von Unschuldigen darf es so nicht mehr geben.“

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