Freitag, 26. April 2024

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„milla.bike“ kommt nach Petershagen

VCD und BUND-Ortsgruppe Petershagen starten Initiative für nachhaltige klimafreundliche Mobilität im Kreis Minden-Lübbecke.

Foto: VCD/Urban Arrow

Von Namira McLeod

Petershagen. VCD und BUND-Ortsgruppe Petershagen starten Initiative für nachhaltige klimafreundliche Mobilität im Kreis Minden-Lübbecke. Ab 1. März steht ein „milla.bike“-Lastenrad mit Elektroantrieb zur Ausleihe gegen eine Spende auch am Alten Amtsgericht zur Verfügung.

Wer im Mühlenkreis über längere Strecken viel transportieren muss, ist künftig nicht mehr aufs Auto angewiesen, sondern kann auf das „milla.bike“ steigen. Das Einspurer-E-Bike bezieht den örtlichen Handel mit ein, taugt für Freizeit und Geschäft, stärkt nachhaltig die klimafreundliche Mobilität im Kreis und bringt Alt und Jung Spaß, heißt es vonseiten des Verkehrsclubs Deutschland e.V. (VCD), der die Initiative ins Leben rief. „Auf diese Weise unterstützen wir die Mobilitätswende und nehmen eine Vorbildfunktion im Kreis ein“, erläutert Thomas Dippert, Vorstandsmitglied des VCD-Kreisverbands. Für das milla.bike in Petershagen hat die BUND-Ortsgruppe eine Patenschaft übernommen. „Damit wie in Detmold, Bielefeld und Hannover auch in unserer Region weniger Auto gefahren wird“, erklärt BUND-Ortsvorsitzende Kornelia Fieselmann in einem Telefoninterview.

Das „Mama/Papa-Taxi“ schaffe „locker 100 Kilogramm Zuladung vom Fleck“ dank robuster Konstruktion und Elektroantrieb und sei für Männer wie Frauen am Lenker gleichermaßen geeignet. Für die Fahrt zum Kindergarten finden die Jüngsten im Vorderteil des Rades genauso Platz wie schwere Getränkekisten. „Außerdem hat man die Kinder und Ladung direkt im Blick. In anderen Städten habe ich sogar Leute gesehen, die damit Umzüge bewältigen, zum Beispiel kleine Schränke transportieren“, so Fieselmann. „Das milla.bike stellt demnach eine Grundversorgung für den Alltag dar. Junge Familien wollen heutzutage Autos ersetzen, ob zum Einkauf oder auf der gemeinsamen Sonntagstour.“

Damit die Mobilitätswende, gefördert vom Land NRW, im gesamten Kreis erfolgreich umgesetzt werden kann, sind Verleihstationen am WEZ-Markt in Rahden und Hille, am REHA-Shop Fuchs in Preußisch Oldendorf sowie am Kulturzentrum Altes Amtsgericht in Petershagen eingerichtet. „Wenn beispielsweise Leute aus Rahden Petershagen kennenlernen möchten oder umgekehrt, haben sie mit dem milla.bike die Möglichkeit, dies auf moderne, umweltverträgliche Weise zu tun“, weiß Fieselmann als langjährig ambitionierte Radfahrerin.

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Und weil in Petershagen wohl seit Längerem Bedarf an klimafreundlicher Mobilität bestehe, hat sich die BUND-Ortsgruppe Petershagen in Zusammenarbeit mit der „Verleihstelle Mehdi“ eine Besonderheit ausgedacht: Ausschließlich am Standort Petershagen wird zusätzlich ein Herren-Tourenrad bereitgestellt. So sei eine kleine Familie für den Wochenendausflug gewappnet.

Startschuss ist Montag, 1. März 2021, mit Freischaltung der webApp auf www.milla.bike, über die man sich registrieren und das Lastenrad reservieren kann. Vorgesehen ist eine Buchung bis zu 168 Stunden oder 7 Tage im Monat pro Nutzeranmeldung. Im Notfall, zum Beispiel bei Funktionsuntüchtigkeit, kann über die milla-Hotline Hilfe angefordert werden, die Tour ist über einen Schutzbrief abgesichert. Wer kein Internet hat, kann die Buchung auch direkt vor Ort vornehmen. Am Kulturzentrum Altes Amtsgericht befindet sich die Ladestation (normale Steckdose). Das milla.bike parkt in einem kleinen Klinkerhäuschen im Hof.

„Wer das billa.bike bucht, darf sich zu einer frei festgelegten Spende bereiterklären; der Richtwert beträgt 5 Euro pro Entleihtag“, informiert Fieselmann. „Entweder kommt diese – bei Buchung vor Ort – dem Kulturzentrum von Mehdi zugute oder man unterstützt damit das milla.bike-Projekt.“ Das Herren-Tourenrad kann direkt über Kulturzentrumsleiter Mir Mehdi Mazlumsaki ausgeliehen werden.

„Eine festliche Eröffnung am Alten Amtsgericht ist wegen Corona verschoben. Daneben planen wir gemeinsame Touren im Sommer, vielleicht mit Picknick“, freut sich Fieselmann. „So kann auch ein persönlicher Austausch stattfinden.“

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