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Petershagen Leben: Ja, wir sind mit‘m Radl da

Diese Liedzeile kommt mir unweigerlich in den Sinn, wenn ich die Diskussionen rund um das Thema Mobilität in Kombination mit Klimaschutz verfolge.

Foto: Dietmar Meier

Von Evelyn Hotze

Diese Liedzeile kommt mir unweigerlich in den Sinn, wenn ich die Diskussionen rund um das Thema Mobilität in Kombination mit Klimaschutz verfolge. Das Lied wurde Anfang der 1970er Jahre geschrieben. Es beschreibt auf humoristische Weise die Freuden des Fahrradfahrens. Damals korrespondierte es mit der zeitgleich einsetzenden „Trimm-dich-Bewegung“ des Deutschen Sportbundes.
Anlass der Sportbundkampagne war die durch das Wirtschaftswunder und damit einhergehende träge Wohlstandsgesellschaft zunehmende Zahl an Kreislauferkrankungen, Herzinfarkt gefährdeter und übergewichtiger Personen. Sicherlich erinnert sich der ein oder andere noch an die „Trimm-dich-Pfade“ oder den Slogan „Ein Schlauer trimmt die Ausdauer!“.
Von der ursprünglichen Bewegung scheint bis auf neue Formen „Outdoor-Fitness-Parcours“ (wie am Generationenplatz in Seelenfeld oder unterhalb der Büschingschen Mühle in Petershagen) wenig übrig geblieben zu sein. Vielen ist jedoch der Grundgedanke nach wie vor bekannt: Ausdauertraining und körperliche Fitness ist für uns alle, unabhängig vom Alter, wichtig und empfehlenswert.
Insofern verwundert es auch nicht, dass heute mehr als in den 1970er oder auch 1980er Jahren Fitness-
training betrieben wird. Das muss nicht zwangsläufig ein Training in einem Fitnessstudio sein. Gerade unsere wunderschöne Region bietet sich an, um zum Beispiel kleine sportliche Aktivitäten in den Alltag zu integrieren oder anstelle des Laufbandes im Studio durch unsere Wiesen und Wälder zu joggen. Zeitgleich hat das natürlich auch positive Effekte im Hinblick auf eine klimafreundliche Mobilität.

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Die erste Pedalumdrehung
„Tolle Idee! Lässt sich bei uns auf dem Land aufgrund der langen Wege, fehlender Radwege und teilweise fahrradunfreundlichem Untergrund nur leider nicht umsetzten!“, denken Sie nun vielleicht. Stimmt – in Teilen. Ich gebe Ihnen Recht, dass bei uns für manch einen die Wege zum Arbeitsplatz, zur Schule, zum Arzt oder Einkaufen weit sind. Auch haben wir nur wenige Wege, die ausschließlich dem Radverkehr dienen und wieder andere sind vom Zustand nicht optimal ausgestattet. Doch sind wir ehrlich, ist es manchmal nicht einfach der innere Schweinehund, der uns abhält, mit dem Rad zu fahren oder ein paar Schritte mehr zu Fuß zu gehen?
Ich schließe mich da gar nicht aus. Ich fahre gerne Rad, bin zugegebenermaßen aber deutlich lieber bei blauem Himmel unterwegs als im Dunkeln bei Schmuddelwetter. Trotzdem versuche ich möglichst viele Alltagswege mit dem Rad zu fahren. Das kann beispielsweise mit Erledigungen im Wohnort oder Besuchen im Nachbarort anfangen und damit enden, auch mal längere Strecken zu fahren – vielleicht einige Etappen auf dem schönen Weser-Radweg im nächsten Urlaub.
Letztlich kommt es auf den ersten Schritt, die erste Pedalumdrehung an. Es einfach mal auszuprobieren, sich bewusst zu sagen: „Für die zwei Kilometer zum Bäcker nehme ich heute mal das Rad!“ oder „Zum Blumengießen auf dem Friedhof fahre ich schnell mal mit Fahrrad!“.

Radeln im Stadtgebiet
In unserem Stadtgebiet gibt es neben den ausgeschilderten touristischen Routen auch das beschilderte Alltagsnetz, zu erkennen an der rot-weißen-Radwegebeschilderung. Achten Sie in den nächsten Wochen vielleicht einmal bewusst auf diese Schilder, auf die Kilometer-Angaben und stellen sogar fest, die ein oder andere Verbindung ist gar nicht so weit, wie gedacht.
Starten wir ein kleines Experiment: Steigen auch Sie mit der Familie, Freunden und Bekannten für ein oder zwei Fahrten in der Woche aufs Rad um. Spüren Sie, wie Sie sich dabei fühlen, genießen Sie Ihr Petershagen und stimmen Sie mit ein: „Ja, wir sind mit ‘m Radl da!“

Ihre Evelyn Hotze
Leiterin der Stabstelle für Wirtschaftsförderung und Tourismus

 

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