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Stadt Petershagen tritt Deutschem Riga-Komitee bei – Schüler leisten Beitrag zur Erinnerungsarbeit

Petershagen gehört nun zum Deutschen Riga-Komitee, um die Erinnerung an die Opfer der Deportationen nach Riga zu bewahren.
Bürgermeister Dirk Breves und Regierungspräsidentin und Bezirksvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Anna Katharina Bölling zeigen die unterzeichnete Beitrittsurkunde.
Bürgermeister Dirk Breves und Regierungspräsidentin und Bezirksvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Anna Katharina Bölling zeigen die unterzeichnete Beitrittsurkunde. Foto: Krischi Meier

Petershagen (kri). Mit einer bewegenden Zeremonie im Alten Amtsgericht hat die Stadt Petershagen am Dienstagabend offiziell ihre Beitrittsurkunde zum Deutschen Riga-Komitee unterzeichnet. Bürgermeister Dirk Breves eröffnete die Veranstaltung und hieß auch die Regierungspräsidentin und Bezirksvorsitzende des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Anna Katharina Bölling, willkommen.

„Der Beitritt ist ein lebendiger Beitrag für die Demokratie, ein wichtiges Zeichen“, betonte Anna Katharina Bölling in ihrer Ansprache. Auch Bürgermeister Breves hob die Bedeutung des Schrittes hervor: „Erinnerungskultur muss aktiv gelebt werden – emotional mit Bildern und Geschichten, so wie es die Schülerinnen und Schüler gemacht haben.“

Besonders beeindruckend war der Beitrag der Jugendlichen des Differenzierungskurses Geschichte des Städtischen Gymnasiums Petershagen. Sie hatten sich intensiv mit der Geschichte deportierter jüdischer Familien aus Petershagen beschäftigt. Unterstützt von Wolfgang Battermann erarbeiteten sie Namen und Biografien der Personen, die während der NS-Zeit nach Riga verschleppt wurden. Ihre Ergebnisse präsentierten die Schülerinnen und Schüler während der Feierstunde in einer Ausstellung und erläuterten ihre Motivation: „Wir wollen uns klar gegen das Vergessen stellen.“

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Das Deutsche Riga-Komitee wurde im Jahr 2000 gegründet und vereint inzwischen mehr als 80 Städte, aus denen während des Nationalsozialismus Jüdinnen und Juden nach Riga deportiert wurden. Zwischen Ende 1941 und 1942 verschleppten die Nationalsozialisten rund 25.000 Menschen aus Deutschland, Österreich und Tschechien in das besetzte Riga. Viele von ihnen wurden im Wald von Bikernieki nahe der Stadt erschossen, wo seit 2001 eine Gedenkstätte an insgesamt etwa 35.000 Opfer erinnert.

Schülerinnen und Schüler aus dem Differenzierungskurs Geschichte des Städtischen Gymnasiums Petershagen haben die Biografien deportierter jüdischer Familien aus Petershagen vorgestellt.
Schülerinnen und Schüler aus dem Differenzierungskurs Geschichte des Städtischen Gymnasiums Petershagen haben die Biografien deportierter jüdischer Familien aus Petershagen vorgestellt. Foto: Krischi Meier
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