Freitag, 19. April 2024

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Politische Arbeit digital – Wie die Jusos in Zeiten von Corona arbeiten

Petershagen. Eigentlich wollten die Jusos Minden-Lübbecke, die Jugendorganisation der SPD, im Juni mit einer „AnsprechBar“ im Alten Amtsgericht den Kommunalwahlkampf der örtlichen Sozialdemokraten unterstützen. Es sollte ein Kennlernformat werden bei dem in lockerer Runde über Themen junger Menschen diskutiert werden sollte. Doch dann kam Corona dazwischen und die Jusos mussten umplanen. In kürzester Zeit wurde auf regionaler Ebene ein Bildungsprogramm aus Online-Seminaren auf die Beine gestellt. Juso-Regionalvorsitzender Micha Heitkamp erklärt stolz: „Unsere Mitglieder schätzen vor allem den Austausch in die Region hinein, weil sich der politische Blickwinkel verändert, ob ich in Petershagen oder Bielefeld wohne.“ Für den Hiller habe sich das Format gerade für Fortbildungsveranstaltung bewährt. Mitglieder könnten sich ohne lange Anfahrtswege vernetzen und unterschiedliche Perspektiven austauschen.

„Natürlich war es auch für uns zunächst eine Umstellung, dass wir uns nur noch in Videokonferenzen treffen konnten. Aber ich finde, dass wir das Beste aus der Situation gemacht haben“, ergänzt Juso-Kreisvorsitzender Jannes Tilicke.

Inzwischen planen die Jusos Minden-Lübbecke sogar eine digitale Kreiskonferenz auf der Schwerpunkte für die Kommunalwahl diskutiert und beschlossen werden sollen. Und auch die „AnsprechBar“ soll Pfingsten nachgeholt werden. Dann aber digital.

„Nach diesem Schuljahr habe ich mein Fachabitur bestanden und lege dann in einem Jahr die Abiturprüfungen ab“, berichtet Sanja Deppendorf, Vorstandsmitglied der Jusos Minden-Lübbecke aus Wasserstraße, und führt weiter aus: „Gerade die jetzige Zeit mit dem zeitweise Lernen auf Distanz zeigt, wie wichtig eine gute digitale Infrastruktur für die Chancengleichheit in der Bildung ist. Leider sind viele Schulen in der Region dafür noch nicht ausreichend ausgestattet.“

Am 29. Mai stehen in der digitalen „AnsprechBar“ die virtuellen Tore den Interessierten aus der Region offen. „Es bleibt zu hoffen, dass dann das Netz vor Ort mitspielt. Bei uns in Friedewalde ist das praktisch Roullette – pures Glücksspiel. So manche Videokonferenzen waren in den letzten Wochen nur dank des mobilen Hotspots meines Smartphones möglich“, verweist Juso Moritz Traue auf die aktuell fehlende Netzstabilität und schiebt nach: „Zum Glück startet jetzt allmählich der Breitbandausbau im Stadtgebiet Petershagen.“

Die Jusos Minden-Lübbecke laden für Freitag, den 29. Mai, um 19 Uhr zu einer digitalen “AnsprechBar” ein. Per Zoom-Konferenz können sich Interessierte über die Arbeit der SPD-Jugendorganisation und ihre politischen Ideen informieren. Interessierte können sich per Mail unter info@jusos-mi-lk.de anmelden und auch gerne schon Fragen stellen.

In Friedewalde werden aktuell Leerrohre verlegt. Foto: Jürgen Krüger

Die Betrachtung der Jusos findet auch Unterstützung von Jens Wölke, Bürgermeisterkandidat für Petershagen: „Digitalisierung ist gerade in der heutigen Zeit das Thema der Stunde, denn die digitale Infrastruktur muss den neuen Herausforderungen angepasst werden. ,Industrie 4.0‘ und das sehr aktuelle Thema ,Home-Office‘ sind ohne gute und moderne digitale Infrastruktur nicht denkbar. Ich selbst arbeite mit einem mobilen Arbeitsplatz in meiner Zweigstelle in Lahde und bin auf einen solchen Datenaustausch angewiesen. Obwohl ich weiß, dass ich mit meinen anliegenden DSL 10.000 im innerstädtischen Vergleich weit im oberen Drittel der Datengeschwindigkeit bin, geschieht eine Synchronisation oft nicht in Echtzeit. Auch im Privaten sehe ich, dass der Unterricht zu Hause nur allzu oft durch die schlechte Datenverbindung gestört wird. Ich stehe daher für eine vorausschauende Standortsicherung durch flächendeckenden Glasfaserausbau, denn ich weiß, Petershagen kann mehr Digitalisierung.“

Text und Foto: privat

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