Donnerstag, 2. Mai 2024

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Publikation zur Ahnenstätte Seelenfeld

Im November lud die Stadt Petershagen zur öffentlichen Präsentation der Publikation „Die Ahnenstätte Seelenfeld in Petershagen 1930-2020“ ein
Freuen sich über die Präsentation des Buches: Thomas Lange (v.l.), Evelyn Hotze, Peter Kock, Dr. Karsten Wilke und Dirk Breves. Foto: Simone Kaatze

Lahde (sk). Im November lud die Stadt Petershagen zur öffentlichen Präsentation der Publikation „Die Ahnenstätte Seelenfeld in Petershagen 1930-2020 – Eine Manifestation völkischer Ideologie im ländlichen Raum“ ein, die sie in Kooperation mit dem Mindener Geschichtsverein herausgegeben hat. Nach einer Begrüßung durch Bürgermeister Dirk Breves übernahm der Vorsitzende des Mindener Geschichtsvereins, Peter Kock, das Wort bevor die Buchvorstellung begann. Die beiden Autoren Thomas Lange und Dr. Karsten Wilke stellten an diesem Abend Ausschnitte aus drei der acht Kapitel der Publikation vor und luden die anwesenden Gäste im Anschluss ein, Fragen zu dem Thema zu stellen. Hintergrund für diese Publikation ist ein Vortag des Journalisten Julian Feldmann im September 2017 im Alten Amtsgericht in Petershagen, der im Nachklang für aufgeregte Diskussionen sorgte. In diesem Vortrag referierte er über die Entstehungsgeschichte der Ahnenstätte Seelenfeld im Kontext der völkischen Bewegung der Zwischenkriegszeit und thematisierte dabei auch aktuell bestehende Kontakte der Ahnenstätte-Klientel in die rechtsextreme Szene. Einige Monate später beschäftigte das Thema auch die hohe Politik und der Privatfriedhof wurde zum Gegenstand einer Anfrage an die Landesregierung NRW, in der mögliche Kontakt zum Rechtsextremismus problematisiert wurden. Daraufhin nahm sich der Rat der Stadt Petershagen des Themas an und beauftragte die Historiker Thomas Lange und Dr. Karsten Wilke die Geschichte und die Bedeutung der Ahnenstätte Seelenfeld bis in die heutige Zeit zu erforschen. Aus den Ergebnissen dieses Forschungsauftrages entstand eine erste wissenschaftliche Ausarbeitung, die seit 2019 bereits auf der Internetseite der Stadt Petershagen nachzulesen ist. Durch weitere Nachforschungen konnten in den letzten vier Jahren neue Erkenntnisse gewonnen und die Ausarbeitung so mit neuen Informationen erweitert werden. In der jetzt erschienenen Publikation analysieren die Autoren Thomas Lange und Dr. Karsten Wilke unter anderem durch welche Personen und Konstellationen die Ideologie vor Ort gestützt wurde und ordnen die Ahnenstätte in der Zeit nach 1945 ein. Weiterhin arbeiteten sie heraus welche Anknüpfungspunkte für rechtsextreme und völkische Netzwerke diese bis heute bildet und welche Rolle einzelne Akteure der Trägerorganisationen dabei spielen. Erhältlich ist die Publikation zur Ahnenstätte Seelenfeld für 14,90 Euro in den Rathäusern der Stadt Petershagen, beim Petershäger Anzeiger (Hauptstraße 22) und in der örtlichen Buchhandlung.

 

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