Samstag, 27. Juli 2024

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Rückblende: Schützenfest 1964

Beim diesjährigen Schützenfest der Petershäger Bürgerschützengesellschaft kommt es zu einem nicht alltäglichen Jubiläum.

Fotos: privat

Petershagen (ddm). Beim diesjährigen Schützenfest der Petershäger Bürgerschützengesellschaft kommt es zu einem nicht alltäglichem Jubiläum. Es ist 60 Jahre her, dass Fritz Meier (Foto) beim Schützenfest 1964 die Königswürde errang. Mittlerweile ist der inzwischen 98-jährige der älteste noch lebende König der Petershäger Bürgerschützen. Vieles vom Schützenfest 1964 ist beim damaligen König noch in bester Erinnerung. 138 Schützen waren damals zum Wettkampf angetreten, bei dem die Entscheidung erst im dritten Stechen fiel. Das Schützenfest selbst hatte im Veranstaltungskalender der Stadt, damals noch vor der Gebietsreform, weit mehr Volksfestcharakter als viele der heutigen Veranstaltungen.

Nach ihrer Wiedergründung im Jahr 1956 waren die Petershäger Bürgerschützen über Jahre weit stärker in der Bürgerschaft verankert, als man es sich in der heutigen Zeit mit ihrer Vielzahl von Freizeitangeboten vorstellen kann. Entsprechend groß war zu der Zeit auch die Beteiligung an den Festivitäten. Dass die Menschen in den 1960er Jahren bei den Umzügen des Schützenbataillons durch die Stadt in 3er- oder sogar 5er-Reihen am Straßenrand zuschauten – vom Heldenhain bis zum heutigen Storchenkreisel -, ist auch dem Autor dieses Beitrages noch aus Kindertagen in Erinnerung. So ist auch dem Mindener Tageblatt vom 1. Juni 1964 zu entnehmen: „Tausende und aber Tausende waren auf den Beinen, um den Majestäten zuzujubeln.“ Gastronomischer Dreh- und Angelpunkt bei den Schützenfesten war lange Jahre lang die nahe am Schießhaus gelegene, später abgebrannte Gaststätte „Deichmühle“, die auch einen großen Saal besaß. Neben den Saal wurde bei den Schützenfesten zusätzlich ein großes Zelt gestellt, um insbesondere bei den abendlichen Feiern allen Besuchern Platz bieten zu können. Was die Schützenfeste zu der Zeit auch auszeichnete, waren renommierte Kapellen, die die Bürgerschützengesellschaft für die Durchmärsche oder auch für Konzerte verpflichtet hatte. Dazu gehörten Orchester der Bundeswehr ebenso wie das englische Musikorchester der „Gordon Highlanders“, die zu der Zeit sogar eine „Petershäger Polka“ auf Platte veröffentlichten. Beim Schützenfest 1964 war es das Werksorchester der Bergwerksdirektion Bochum, das auch mit einem Platzkonzert vor dem Rathaus begeisterte. Um noch einmal das Mindener Tageblatt zu zitieren: „Das Bürgerschützenfest 1964 war wohl das bisher schönste der Nachkriegsjahre. Die Tage hatten Atmosphäre; sie waren wirklich ein Fest der Bürgerschaft.“ In diesem Jahr startet das Festprogramm am Donnerstag, 30. Mai mit dem Kinderschützenfest und dem anschließenden Königsschießen der Jugendlichen und Erwachsenen an der Deichmühle. Ab 14.30 Uhr sorgen die Sülter Musikanten dort für die musikalische Umrahmung. Die Proklamation der Königspaare erfolgt am Samstag gegen 18 Uhr an der Grundschule am Koppelweg. Am Freitag- und Samstagabend laden die Bürgerschützen jeweils zur Party mit DJ und Livemusik ein.

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