Samstag, 20. April 2024

Anzeige

So ist die Notfallbetreuung in der Johanniter Kita Regenbogen

Petershagen. Seit Wochen beherrscht ein Thema weltweit die Medien: Die Corona-Krise legt in vielen Ländern den normalen Alltag lahm und zieht weitreichende Folgen mit sich. Auch Schulen und Kindergärten sind seit dem 15. März geschlossen und stellt viele Eltern vor vorher nie da gewesenen Herausforderungen. Für Kinder dessen Eltern in Bereichen arbeiten, die für die Infrastruktur des Landes bedeutsam sind, wurde landesweit eine Notfallbetreuung organisiert.

Rücksichtsvolles Verhalten von Eltern

So auch in der Kindertagesstätte Regenbogen in Petershagen. Von den sonst 87 Kita-Kindern nahmen zunächst nur drei Familien die Notfallbetreuung in Anspruch. Mitte April ist diese Zahl auf nun elf Kinder gestiegen.  „Die Eltern gehen sehr rücksichtsvoll mit der Situation um. Nur wer wirklich in Not ist, nimmt die Notfallbetreuung an. Viele, die einen Anspruch hätten, haben die Betreuung dennoch anders organisiert, um rücksichtsvoll zu handeln — denn je mehr Kinder in der Kita, umso mehr Kontakte entstehen“, lobt Tobias Tischer, Leiter der Kindertagesstätte Regenbogen, das Verhalten und das Verständnis der Eltern. Um die Personaldecke und dadurch eine mögliche Infektionskette so gering wie möglich zu halten, betreuen immer zwei Erzieherinnen im wöchentlichen Wechsel zusammen mit dem Kita-Leiter die drei Kinder. „Risikopersonen — Kollegen über 50 sowie Kollegen mit Vorerkrankungen oder mit Kindern die Vorerkrankungen haben —  werden komplett aus der Notfallbetreuung raus gelassen“, betont er. Alle Erzieherinnen der Kita arbeiten außerdem im Home-Office an Arbeiten die sonst neben dem Alltagsgeschäft laufen, wie unter anderem Lerngeschichten für die Kinder schreiben, Dokumentationen vorbereiten, Fachbücher lesen und sogar Online-Fortbildungen sind möglich. Die Kommunikation untereinander findet hier über virtuelle Arbeitskreise statt.

Kita-Alltag mit kleinen Änderungen

Der Kita-Alltag der Notfallbetreuung wird so normal wie möglich gestaltet: Vom Ankommen der Kinder, dem gemeinsamen Essen bis hin zu den Ruhezeiten hat sich der Ablauf kaum verändert. Auch gewohnte Rituale wie das Frühstücksbuffet, welches immer Mittwochs stattfindet, werden beibehalten. Ein paar kleine Veränderungen gibt es dennoch: Da sich die Bestellung des Essens für eine so geringe Personenzahl nicht lohnt, dürfen sich die Kinder das Essen selbst aussuchen und zusammen mit den Erzieherinnen zubereiten. Beim Essen wird aufgrund der Abstandsregel immer ein Platz zwischen den Kindern freigelassen. Als neues Ritual schauen alle gemeinsam nach dem Frühstück eine halbe Stunde „Die Sendung mit der Maus“. „Wir möchten den Kindern den Tag so angenehm und so schön wie möglich gestalten, ohne dabei Eventcharakter zu haben. Rituale helfen dabei, damit sich der Tag nicht so lang wie Kaugummi zieht“, erklärt Tobias Tischer. Natürlich bemerken die Kinder die Veränderungen, gerade in der ersten Woche kam immer wieder die Frage auf, wann denn die anderen kommen. Untereinander reden die Kleinen darüber, dass sie Oma und Opa zur Zeit nur über Facetime oder Videotelefonie sehen können und auch nicht mehr mit zum Einkaufen dürfen. „Alle Kinder wurden von den Eltern sehr gut auf die aktuelle Situation vorbereitet, so dass sie sich an einfache Regeln wie Hygiene- und Kontaktmaßnahmen halten“, berichtet der Kita-Leiter stolz.

Alle freuen sich auf den normalen Alltag

Damit auch der Kontakt zu den anderen Kindern beibehalten wird, schrieb das Kita-Team jedem Kind einen persönlichen Brief um ihnen Mut in der schwierigen Situation zu machen. Außerdem wurde ein Ausmalbild beigelegt, welches die Kinder selbst gestalten und zurückschicken können, um damit eine bunte Bilderwand in der Kita zu schmücken. So gibt es für alle etwas neues zu entdecken, wenn der normale Alltag wieder startet. Eines ist auf jeden Fall sicher, wie Kita-Leiter Tobias Tischer sagt: „Alle Parteien – klein, groß, Kinder, Mitarbeiter, sowie Eltern – freuen sich schon darauf, wenn das Leben wieder im normalen Alltag läuft.“ 

Text: Simone Kaatze, Foto: privat

Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren