Donnerstag, 2. Mai 2024

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Tag des offenen Denkmals an der Königsmühle in Seelenfeld

Am 10. September findet von 10 bis 17 Uhr der Tag es offenen Denkmals an der Königmühle in Seelenfeld statt.

Foto: Krischi Meier

Seelenfeld (pa). Es ist schon seit einiger Zeit offiziell, der Tag des offenen Denkmals findet in diesem Jahr rund um die Königsmühle unter der Überschrift „Tag des offenen Denkmals 2023 Die Jungsteinzeit in Petershagen erleben“ in Petershagen Seelenfeld statt. In Zusammenarbeit mit dem Betreiber der Königsmühle, der Gruppe für lebendige Geschichte „Wisurliudi“ und mit freundlicher Unterstützung der Stadt Petershagen,  werden die Besucher und Besucherinnen am 10. September von 11 bis 17 Uhr mehr über die sogenannte Neolithische Revolution in der Jungsteinzeit erfahren können. In einer Ausstellung vor Ort können unter anderem jungsteinzeitliche Funde aus dem Stadtgebiet von Petershagen bestaunt werden. Betreut wird diese kleine Ausstellung von Bernd Wingender und Friedhelm Raute. Von der Pfeilspitze bis zum Keramikgefäß wird hier das materielle Erbe der ersten bäuerlichen Kultur in Mitteleuropa präsentiert, die zwischen 5.300 und 5.250 v. Chr. auch Westfalen erreichte. Große Teile der Ausstellung stammen aus der Dauerausstellung „Sammlung Friedrich Brinkmann“ im Archiv der Stadt Petershagen und werden für den Tag leihweise entnommen. Des Weiteren werden erstmalig und exklusiv Neufunde vom LBK
Siedlungsplatz Hasenkamp (MindenDankersen) gezeigt. Bei diesem Fundplatz handelt es sich um den bisher ersten gesichert nachgewiesenen Siedlungsplatz der ersten bäuerlichen Kultur der frühen Jungsteinzeit im gesamten Landkreis. Diese erste bäuerliche Kultur brachte Keramik, Getreide, Hülsenfrüchte, Ziegen, Schafe, Acker und Siedlungsbau nach Westfalen und veränderte die menschliche Lebensweise damit bis heute nachhaltig.
Wie das Tagewerk der Menschen vor rund 7.000 Jahren ausgesehen haben könnte, machen die Mitglieder der Gruppe „Wisurliudi“ erleb und vorstellbar. In Mitmachaktionen wird veranschaulicht, wie die Menschen mit Bändern und Linien verzierte Keramikgefäße töpferten, wie sie aus der Rinde der Birke Birkenpech herstellten, aus Knochen und Geweih unter anderem Kämme fertigten oder aus Pflanzen Fasern gewannen und weiter verarbeiteten. Bei der Gruppe „Wisurliudi“ handelt es um einen Zusammenschluss von ExperimentalArchäologen, die in der Vielzahl auch Mitglied der GeFBdML e.V. sind, die sich intensiv mit den unterschiedlichsten Epochen der Ur und Frühgeschichte befassen und im handwerklichen Experiment diese auf wissenschaftlicher Grundlage nachempfinden. Vor allem die Vermittlung dieses Wissens an Kinder und Erwachsene ist ein erklärtes Ziel des Zusammenschlusses. Der Veranschaulichung dienen eigens dafür hergestellte oder erworbene Rekonstruktionen aus der entsprechenden Epoche. Die GeFBdML e.V. fördert diese Arbeit finanziell und logistisch. Alexander Benn aus Stade, vom Förderverein Museum Pangaea e.V. mit Sitz in der ehemaligen Festung Grauerort in StadeAbbenfleth, kommt als Unterstützer am 10. September nach Petershagen. Der studierte Geo Wissenschaftler und Pädagoge zeigt, wie man mit einfachsten Mitteln aus Rohsteinen und anderen natürlichen
Materialien Schmuck nach historischen Vorbildern herstellt. Es werden unter anderem Bernsteinperlen nach steinzeitlichem Vorbild produziert. Gerne dürfen sich Besucher und Besucherinnen auch selbst unter Anleitung als
Kunsthandwerker und Kunsthandwerkerinnen der Frühgeschichte üben. Ebenfalls führt Benn vor, wie die Menschen in der Steinzeit Feuer machten.
In diesem Jahr erstmalig bieten wir unseren Besuchern ein kleines Souvenir an: Gegen eine kleine Spende erhalten sie eine Pfeilspitze aus Feuerstein. Selbstredend handelt es sich hierbei um eine Nachbildung. Wie solche Pfeilspitzen gefertigt und für was sie verwendet wurden, all dies können die Besucher bei Daniel Bake an der Königsmühle in Seelenfeld erfahren und unter Aufsicht ausprobieren, wie effektiv ein Messer aus Feuerstein schneiden kann. In einer Mitmachgrabung, die von den Grabungsleitern des GeFBdML e.V. betreut wird, können die jungen Archäologen und Archäologinnen selbst auf Spurensuche gehen und die materielle Kultur der Jungsteinzeit erkunden.
Eine bei Kindern besonders beliebte Attraktion ist unsere jungsteinzeitliche Schiebemühle, mit der man selbst Getreide zu Mehl vermahlen und sogar mitnehmen kann, denn das Vollkornmehl ist perfekt zur Zubereitung von Pfannkuchen geeignet. Auch für das leibliche Wohl ist unter anderem mit Getränken, Bratwurst und Pommes gesorgt. Die Einnahmen sollen den Tag des offenen Denkmals 2023 mitfinanzieren. Der Eintritt ist wie immer kostenlos.

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