Sonntag, 12. Mai 2024

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Training zur Großtierrettung der Heimser Löschgruppe

Die Löschgruppe Heimsen hat Anfang April ein Training zur Großtierrettung mit dem Großtierrettungstrainer Lutz Hauch absolviert.
Mittels Pferdedummy wurde die Großtierrettung bei der LäschgruppeHeimsen geübt. Foto: Laura Harmening-Neumann

Heimsen (pa/sk). Die Zahl von Rettungseinsätzen, an denen Großtiere beteiligt sind, steigt von Jahr zu Jahr. Um bestmöglich für einen tierischen Rettungseinsatz vorbereitet zu sein, fand für 20 Einsatzkräfte der Löschgruppe Heimsen Anfang April ein Großtierrettungstraining statt. Das Ziel ist die sichere und tierschonende Rettung von Pferden, Rindern, Eseln und anderen großen Tieren. „Mein Pferd ist in einen Graben gerutscht und kommt nicht mehr raus. Ein PKW mit Pferdeanhänger ist in einen Verkehrsunfall verwickelt, ein Rind ist in die Güllegrube gefallen.“ Jeden Tag gehen irgendwo in Deutschland solche oder ähnliche Meldungen bei den Einsatzzentralen der Feuerwehren ein. Die meisten Einsatzkräfte von Rettungsorganisationen, aber auch Tierhalter und Veterinärmediziner sind nicht auf die speziellen Anforderungen und Risiken einer technischen Rettung vorbereitet. Immer mehr Menschen und Organisationen entwickeln jedoch ein Bewusstsein für die speziellen Gefahren und Herausforderungen von Großtierrettungseinsätzen und entscheiden sich für ein Training, um in solchen Situationen sicher und tierschonend agieren zu können. So trafen 20 Retter der Löschgruppe Heimsen auf Lutz Hauch, Deutschlands einzigem qualitätszertifizierten Großtierrettungstrainer und Autor des einzigen deutschsprachigen Fachbuchs, und seinen professionellen Rettungsdummy Sam. Bei ihm lernten die Teilnehmer wie man bei einem Großtierrettungseinsatz vorgeht, denn die Löschgruppe Heimsen wird sich, so Löschgruppenführer Carsten Westphal, für die Stadt Petershagen auf die technische Großtierrettung spezialisieren. Der Trainingstag startete mit einem Theorieteil, bei dem die angehenden Großtierretter wichtige Hintergrundinformationen in kompakter Form erhielten. Neben der ganzheitlichen Wahrnehmung der Einsatzsituation ging es um die richtige Einschätzung des Verhaltens von Menschen und Tieren unter Stress. Das Tier ist ein Lebewesen das anders wahrnimmt als wir Menschen und besonders unter Stress unvorhersehbar reagieren kann. Hier muss man gewappnet sein sich als Retter wirkungsvoll schützen und im Team richtig vorgehen. Ein wichtiges Thema der Schulung war das konsequent auf Sicherheit setzende Personenmanagement. Das bezieht sich nicht nur auf die Einsatzkräfte, sondern auch auf andere am Einsatzort anwesende Personen wie unter anderem die Tierbesitzer und Veterinärmediziner. Außerdem ging es um die Entwicklung passender Einsatzstrategien sowie sichere und tierschonende Vorgehensweisen. Der Bezug zur Praxis wurde anschaulich anhand mehrerer, teils haarsträubender Einsatzvideos hergestellt. Das alles in kompakten zwei Stunden bevor die Teilnehmer des Trainings raus ins benachbarte Gelände gingen, um das erlernte Wissen am Beispiel verschiedener Einsatzszenarien zu üben. Für den Praxisteil des Trainings der technischen Großtierrettung hatte der Trainer Lutz Hauch um ein Gelände gebeten, das für die Teilnehmer echte Herausforderungen bereithält. „Ideal sind Hänge und Gräben, Wasserläufe, Morast, Unterholz oder auch dichter Baumbestand“, weiß Hauch aus Erfahrung. Bevor es zur ersten Übung ging, legten die Teilnehmer ihre persönliche Schutzausrüstung an, die auch im Einsatz zwingend Pflicht ist. Dann wurde der lebensgroße Rettungsdummy des Trainers entladen: Der Hengst „Sam“ ist ein professioneller Pferdedummy, wiegt circa 200 Kilogramm und hat bewegliche Gelenke wie das lebendige Vorbild. Die Teilnehmer lernten an und mit Sam, wie eine Großtierrettung ablaufen sollte. Dabei kamen auch die Spezialwerkzeuge zum Einsatz, die für die technische Großtierrettung entwickelt wurden, um Tiere schonend und schmerzfrei zu befreien, ohne dass die Rettungskräfte diesem zu nahe kommen müssen. Geübt wurden verschiedene praxisnahe Situationen wie die Rettung aus einem Graben, die Rettung aus einem verunfallten Transporter und auch eine Rettung mittels Hebegeschirr unter Einsatz eines Krans.

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