Freitag, 29. März 2024

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Ümmebauen, ick sägge jau

Lange stund faste, wenn Voder un Mudda eis nich mehr sind un wie eis in dei ünnerste Etoge in use ehemolige Buernhus teien wilt, denn steit us dor einiges beför.

Foto: Pixel-Shot/stock.adobe.com

Van Friedrich-Wilhelm Graue ut Woterstrote  

Lange stund faste, wenn Voder un Mudda eis nich mehr sind un wie eis in dei ünnerste Etoge in use ehemolige Buernhus teien wilt, denn steit us dor einiges beför. Iss doch veeles in dei Joahre komen. Erst eis usen ehemoligen Mieter un intwüsken Architekt in Hannouwer frogen, wat hei van usen Vörhoben hult. Hei hat us wichtige Tipps geben. Nich dän olen Stall utbauen, sondern dän olen Köhle un Runkelkeller tauschüdden, un dei beiden hogen Kellerkomern up eine Höchte mit dei annern Zimmer bringen. Neie Fenster un Dörn, neie Heizung, neiet Bodezimmer, neie Köken, un sau manchet Dörlock schöll upp eine annere Stehe komen. Beför dei Keller tau könn, mössten dor erst einige Koahren ole Klinkersteine rut, sei schölln tauen Taumürn för dei Kellerlöcker wäsen. Dei Panzersicherung mösste ök noch rut. Eine düchtige Uppgobe! Mössten doch drei Gewerke up Dach un Stünne funktionieren. Vörher mösste noch eine Kernbohrung dör dei Huswand wäsen, dat dei neie Anschluss an dat Stromschapp komen könn. Baggerfirmo, Stromversorger un Elektromester mösten synkronisiert wern.

Nu könn et an dat Tauschüdden van dän feuchten Runkelkeller gohen. Manche Koare Bauschutt word dor versenket. Eine LKW-Lodung Füllsand mössten rinne brocht wern. Beide Schwiegesöhne häbbet düchtich koart. Dat ganze afferüttelt un Fertigbeton könn komen. Ober dei Foahrer van dän Fertigbeton har woll nich sienen besten Dach. Hei kamm eine Stünne vör dän affgemoketen Termin un stellde sick eigentlich blos quer. Als erstes meende hei, dör dat Weidedörlock passet dei Mischwogen nich. Als nächstes: „Up dän uppgeschüddeten Bodden föahre ick nich rupp“. Dat mösste ober wäsen, süss kreigen wie nich genauch Gefälle, et schöll doch ohne extro Betonpumpe gohen. Wie wörn gaut half fertig dor mende dei Betonkerl, et is gliek alle. Hei heilt mienen Blutdruck upp Trapp. Ober dei Gipfel was, als hei up dei Nachborweide sienen Mischwogen speueln woll un ick öhne sächt har: „Dat Land hört us nich, un deshalb werd dor ok nich speult!“ Als ick sach, dat hei dor trotzdem speulde, mössten mie Nachbor un Broar trügge holen, süss was mie dei Krogen entgültich platzet. Dat was dei Upptakt van usen Ümmebauen. Dat schöll doch woll nich sau füdder gohen? 

Als nächstes häbbe ick Kontakt tau usen Gasversorger uppenomen. Bevör wie eine neie Gasheizung kreigen, bruken wie erst einen neien Gasanschluss. Dat schöll 4 Monate duern un word bolle umme einen Monat verlängert.Tauen Glücke wussten wie lange wat wie wolln. Haen Fenster un Dörn, neie Heizung, Bodezimmer un Köken bestellt. Weil veele Dörn up eine annere Stehe keimen, mösten Schalter un Steckdosen annepasset wern. Mien Elektriker fählde ein Mann, un ick word körterhand tauen Kobelkanöle stemmen un Dosenlöcker born affkomandiert. Ick glöbe 10 Steckdosen un an jede Dör ein Luchtschalter un eine neie Leitung an dat Stromschapp pro Zimmer is nich oberdreben. Strippen teihen no Anwiesung. Ick weit nu ok, an einen Jalousiemotor hört 4 odrig, blos ärgerlich, wenn dei Wänne fertig.

Mien Architekt har feuchte Wänne moniert. Horizontolsperren schöllen dei Lösung wäsen. Alle poor Zentimeter Löcker born un eine Speziolflüssigkeit rinlopen loten, schöll dei Lösung wäsen. Wand vör Wand, et was keine schöne Arbeit, up dei Kneie liggen. Ick mösste mie dor einige Weken mehe befoten. Man har dor freuer doch blos Teerpappe ünnerleggen bruket. Dat Utrümen woll kein Enne nehmen. Manchet Stücke fund einen neien Liebhober un manche Tour güng Richtung Deponie un annere Entsorger. Einige antike Möbelstücke, dei in dän Huse olt worn sind, schölln einen passigen Platz häbben. Ein poor Doge plogede mie ein Nierenstein. Ick har Sorge, erst eimol uttaufallen, et is gaut gohen. Ober neie Probleme duken up. Mien Elektriker fund ein Kobel nich, et was van dei Köken ober mehrere Zimmer bet an dat Stromschapp togen. Ick har et dei Mürka geben. Sei schölln et dör dei Hollwand schuben, haen et ober woll in dei Hollwand hangen loten. Bruket keiner, wenn dei Decken wer taue sind.

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Dei Heizungsbauer leit us erst mol 3 Monote hangen, man hörde, ein Grotkunde har Vörrang. Dat Hannewark hat goldenen Bodden. Ohne Fautboddenheizung könn dei Estrichmoker ok nich komen, un dei Fliesenlegger för dat Bodezimmer mösste erst wer affbestellt wern. Seit einigen Dogen teiket sick inne Köken dei Heizungskanöle up dän Fautbodden aff un dei verklebete Vinylfautbodden löset sick van dän Estrich aff. Heizungsbauer, Fautboddenlegger un Versicherungskerl häbbet dei Stirn runzelt. Et hat sick eine Leckortungsfirmo annekünniget. Baustehe inne Köken, alles fertig. Ick mach nich an denken. Wat us dor woll noch beförsteit. Use lange gehägete Drom ÜMMEBAUEN blift et ein Drom oder werd et ein Alpdrom? Intwüsken sind wie 2 Monote füdder, neien Estrich ober dei Kanöle un neien Fautbodden. Dei Köken is wer heile. Ober wat us gistern passiert is, ick möchte seggen, Chaos pur. Seit 3 Monoten hat miene Fraue einen Ogendoktertermin, un ick schöll sei föhrn, sau wiet, sau gaut. Dei Termin stund noch up dän olen Kalenner un is Anfang Jannewor in dän neien akribisch oberdrogen worn. Natürlich woll dei Baufirmo dei neien Dörn, dei vör 8 Weken bestellt wörn, genaue up düssen Dach un Stünne mit dän Ogendoktertermin bringen. Dän Elektriker häbbe ick extro einen Dach löter bestellt. Dei neien Dörn worden up dän nächsten Dönnerdach ümmebestellt. Nu was dei Ogendoktertermin. Vertel no sesse upgestohen, dat Tiet genauch was, ümme pünktlich Klocke achte in Neienborch tau wäsen. Ick sitte up dän Kloe, dor kummt miene Fraue in dat Bodezimmer un sächt: „Weist du wat, mien Ogendoktertermin is morgen.“ Up düssen Dach har ick doch jüst dän Elektriker ümmebestellt. Ein sülm verschuldetet Chaos, bruket keiner.

Dor is et kum noch der Rede wert, dat ick in 10 Minuten 2 Kobel mit dän Dosenbohrer affebohrt häbbe. Eigentlich schölln dor gor keine Kobel wäsen. Wenn man einen Handwaker upn Stutz bruket, denn werd dat meist nix, denn hörst du, dat wert vörerst nix. Dat Hannewark hat goldenen Bodden. Wie wohnt intwüsgen in dei ünnerste Etoge un sind dor düchtich mehe taufrehe! Keine Treppen mehr lopen un keinen Süll mehr in dei Dörn. Seniorengerecht sächt man dor fandoge woll tau. Seit körten hat sick use ölste Dern mit öhre Familie entschloten, use ole Wohnung in dei erste Etoge ümmetaubauen un denn inteien. Op et dei ok woll sau geit wie us? Ümmebauen, ick segge jau, bruket mie keiner mehr mehe komen.

 Munter blieben!

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