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Von den großen Bühnen nach Heimsen: Opernsängerin Julia Borchert neue Chorleiterin

Julia Borchert ist ein Bühnen-Profi. Jetzt ist die Opernsängerin die neue Leiterin des Chores in Heimsen. Wir haben die 60-Jährige getroffen.
Julia Borchert (im Vordergrund) mit dem neu gegründeten Kirchenchor Heimsen. Foto: Jessica Höffner
Julia Borchert (im Vordergrund) mit dem neu gegründeten Kirchenchor Heimsen. Foto: Jessica Höffner

Petershagen-Heimsen (jh). Julia Borchert (60) stand auf vielen Bühnen bedeutender Opernhäuser. Heute gibt die Opern- und Konzertsängerin ihr Wissen weiter – und singt selbst mit, im neu gegründeten Kirchenchor in Heimsen.

Mit 13 nahm Julia Borchert das erste Mal Gesangsunterricht – heute, 47 Jahre später, blickt sie auf 34 Jahre Bühnenerfahrung als Opern- und Konzertsängerin zurück. Julia Borchert stand auf unzähligen Bühnen, sang unter anderem in Staatsopern, bei den Bayreuther Festspielen und ging mit der Scottisch Opera auf Tour.

„18 Umzüge waren in meinem Leben berufsbedingt die Folge“, sagt die 60-Jährige und lächelt. Umzug Nummer 19 führte sie nach Heimsen. Seit drei Jahren lebt die erfolgreiche Sängerin in dem Ort, den sie „so sehr liebt“. „Es ist einfach schön hier. Auch aufgrund der Kirche und des Gemeindehauses“, sagt Julia Borchert. Genau dort hat sie eine neue Aufgabe gefunden – beziehungsweise wurde sie „gefunden“. „In Heimsen gab es einige Zeit keinen Kirchenchor mehr, bis sich Menschen gefunden haben, die wieder Interesse daran hatten“, erzählt Julia Borchert. Kurzerhand wurde die 60-Jährige angesprochen, ob sie sich vorstellen könne, den Chor zu leiten.

Mehr als 30 Sänger

Sie musste nicht lange überlegen. „Ich dachte mir – wow, das ist eine tolle Idee. Und ich hatte unheimlich Lust darauf, weil ich selbst seit frühester Kindheit in Chören gesungen habe“, blickt Julia Borchert ein knappes Jahr zurück. Seitdem kommt der Kirchenchor zusammen. Jeden Montag ist Probe – und zu der kommen mehr und mehr Sangesfreudige. „Mehr als 30 Mitglieder zählt der Chor mittlerweile. Ein Familienchor, zu dem auch gerne der Papa kommen kann, denn Männer sind hier noch in der Minderheit“, sagt die 60-Jährige. Zwei Tenöre und zwei Bässe singen mit. „Diese Männer sind quasi handverlesen“, erzählt die Chorleiterin. Gesungen wird hier in Heimsen alles, was Freude macht: von Sommerliedern, über Gospels und alte Wanderlieder bis hin zur romantischen Stilrichtung. Die nämlich ist die große Leidenschaft von Julia Borchert.

Es war wohl das außergewöhnliche Talent, was dafür sorgte, dass sie als Opern- und Konzertsängerin Karriere machte. Das entdeckte schon ihre erste Gesangslehrerin, später die Dozenten an Universitäten, an denen sie studierte. „Damit nahm das Schicksal seinen Lauf“, blickt Julia Borchert zurück. Und heute sagt sie: „Vielleicht war es auch ein Vorteil, dass ich zu dem Zeitpunkt keine Ahnung von Opern hatte – denn so hatte ich auch keine Erwartungen.“ Bis heute ist Julia Borchert als Sängerin unterwegs. Mit Blick auf Opern hat sie jedoch eine Pause eingelegt. Denn für ein Opern-Engagement wäre Julia Borchert weiterhin viel auf Tour. Immer mindestens drei Monate lang an dem Ort, an dem sie das Gastspiel hat.

Rolle in Tristan und Isolde

Von den großen Bühnen nach Heimsen: für Julia Borchert fühlt sich das gut an. „Viele Menschen denken, dass es immer die großen Bühnen sind, die in Erinnerung bleiben. Dabei ist es gar nicht das. Unglaublich erfüllend war zum Beispiel die Rolle in Tristan und Isolde – auf einer kleinen Bühne, in einem kleinen Theater in Hildesheim“, sagt die Opern- und Konzertsängerin. Wohl auch deshalb ist die Leitung des Kirchenchores in Heimsen jetzt eine Herzensangelegenheit für sie.

Wer den Kirchenchor Heimsen sehen und hören möchte, hat unter anderem am 21. September (während des Gottesdienstes in Heimsen) und am 26. Oktober während des Gottesdienstes in Windheim Gelegenheit dazu.

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