Petershagen. Zu den liebgewordenen Traditionen an Petershagens Gymnasium zählt schon jetzt der Austausch mit dem französischen Collège Robert Doisneau in Dammarie-les-Lys nahe Paris, der vor zwei Jahren gestartet und jetzt fortgesetzt wurde. Nachdem die Petershäger Acht- und Neuntklässler im März gen Frankreich gereist waren, kam nun der Gegenbesuch. Viele gemeinsame Aktivitäten füllten den gemeinsamen einwöchigen Terminkalender.
Kennenlernspiele und das Erkunden der Schule prägten den ersten Tag des Aufenthaltes. Die Gäste besuchten den Unterricht ihrer Austauschpartner, bevor sie sich alleine auf den Weg zur Glashütte Gernheim machten. Weiterhin standen ein spannender Sportnachmittag mit Ultimate Frisbee an der Schule und eine Stadtrallye mit Bilderrätseln durch Petershagen auf dem Programm. Besuche in der Petrikirche, wo Vertreter des Fördervereins die Besucher in den Turm führten, und in der Synagoge rundeten das breit gefächerte Angebot für die französischen Gäste ab. Auch die Putenfarm Korte in Jössen nahm man in Augenschein. Und der geplante Grillnachmittag fiel aufgrund starken Regens keineswegs ins Wasser, sondern ließ Besucher und Gastgeber enger zusammenrücken.
In einem Workshop rund um die Bremer Stadtmusikanten bereitete die Gruppe ihren Bremenbesuch vor. Aber auch Hamburg, Berlin und der Soltauer Heidepark zählten zu den Ausflugszielen. Weitere Attraktionen in Petershagen waren neben dem Zeltlager der Feuerwehr zwei von den Schülern für die gesamte Gruppe organisierte private Feiern. So wuchs recht schnell ein sehr guter Zusammenhalt in der 34-köpfigen Gruppe.
Die Gäste zeigten sich beeindruckt vom großzügigen Platzangebot: „Jeder hat sein eigenes Zimmer“, war einer der erstaunten Kommentare. Dass Deutsche offenbar schneller essen, in der Schule mehr Freiheit genießen, anders aussehende Bettdecken haben und Gummibärchen lieben, waren weitere Rückschlüsse, die die Franzosen von ihrer Petershagen-Woche nach Hause mitnahmen.
Auch die Verantwortlichen blicken jetzt gerne auf die jüngsten Austauschereignisse zurück, die am Gymnasium Petershagen von Cordula Hagemeier und Mariam Ibrahim begleitet wurden. Auf französischer Seite ist maßgeblich Deutschlehrerin Céline Andreani beteiligt, die vor mehr als zehn Jahren am Gymnasium Petershagen als Fremdsprachenassistentin tätig war und seither immer wieder gerne an diese Wirkungsstätte zurückkehrt – jetzt zum zweiten Mal mit einer Gruppe ihrer Deutschschüler.
Unterstützt wurde auch der aktuelle Austausch mit einer Finanzspritze vom Deutsch-Französischen Jugendwerk, dessen Individualaustausche gerne von Petershäger Schülern angenommen werden. So ist die nächste Aktion der Fachschaft bereits in Sicht: Im Juni starten die Kurse der Oberstufe zu einer Paris-Exkursion.
Text: Silke Schmidt, Fotos: Privat