Im vergangenen Jahr haben der Petershäger Anzeiger und die Stadt Petershagen erstmals gemeinsam einen Fotokalender mit Weser-Motiven auf den Markt gebracht. Von dem ausgesprochen positiven Echo überrascht und motiviert, stand schnell fest, dass es auch für 2024 einen neuen Kalender geben soll. Wie im vergangenen Jahr hat uns auch Simone Kornfeld wieder mit ihren beeindruckenden Fotos unterstützt.
Leitmotiv für das kommende Jahr ist unser schönes WeserLand. Es geht um die Weser, die Landschaft, Tiere… kurz um unsere wunderschöne Heimat.
Blättern wir einmal durch den Kalender durch:
Der Januar führt uns an eine Stelle, die sehr viel über die Landschaftsentwicklung im Stadtgebiet erzählen kann: An die markante Böschungskante zwischen Petershagen und Ovenstädt, auf der oben die Pottmühle steht. Diese Böschung ist ein Überbleibsel aus der Eiszeit, entstanden, als die Weser während der letzten Kaltzeit eine 3 bis 5 Kilometer breite Rinne in den Untergrund eingeschnitten und mit dem eiszeitlichen Verwitterungsschutt der Mittelgebirge aufgefüllt hat.
Heute ist dieses Gesteinsmaterial, überwiegend Sand und Kies, ein gesuchter Rohstoff für die Bauindustrie. Seit den 1960er Jahren wird er in zahlreichen Kiesgruben im Stadtgebiet abgebaut, wodurch sich die Landschaft im Petershäger Wesertal maßgeblich verändert. Das wird besonders deutlich, wenn man von Ovenstädt nach Hävern fährt, wie unser Kalenderblatt für den Februar zeigt. Links und rechts der Straße liegen solche ehemaligen Kiesabbauflächen.
Der Kiesabbau eröffnet durch die entstehenden Kiesteiche aber auch besondere Chancen für die Natur, wie unser Kalenderblatt für den März deutlich macht. Beispielsweise wurde direkt am Ortseingang von Hävern, nahe am Kreuzungsbereich der Straßen nach Ovenstädt und Großenheerse, das Ufer durch das Unternehmen so „vogelfreundlich“ gestaltet, dass sich hier häufig eine Vielzahl von Wat- und Wasservögeln tummelt. Darunter auch gefährdete Arten wie die Bekassine mit ihrem überlangen Schnabel. Wo sonst kann man eine solche Zahl von Kiebitzen antreffen?!
Das April-Kalenderblatt führt uns auf die „Insel“ nach Windheim, wo man die Umgestaltung in der Folge des Kiesabbaus bei einem erholsamen Spaziergang längs der Teiche in Augenschein nehmen kann.
Im Mai verlassen wir die Weseraue und begeben uns in die Geestlandschaft östlich des Wesertals. Die Landschaft um Neuenknick und Seelenfeld verdankt ihre heutige Gestalt der vorletzten Kaltzeit, als eine mächtige Inlandeisdecke von Skandinavien über die Ostsee zu uns vorgestoßen war. Während eines zeitweiligen Stopps der Eismassen auf der Höhe von Rehburg spülten Schmelzwässer große Mengen Sand aus dem vorgelagerten Moränenschutt und setzten diesen im Vorland als Decke und in Form flacher Hügel wieder ab. Auf der höchsten Erhebung im Stadtgebiet, dem Lusebrink, befindet sich nach ihrem Umzug nun die Neuenknicker Bockwindmühle.
Auch die kleineren Bäche Ösper, Aue und Gehle prägen unsere Landschaft und das Leben in den Dörfern. Der Wasserwirtschaftsverband Weser mit Sitz in Petershagen engagiert sich seit längerem bei der Renaturierung von Teilabschnitten dieser Bäche. Im Juni blicken wir einmal auf die Gehle auf Höhe der Ortschaften Quetzen und Döhren.
Der Sommermonat Juli gibt uns einen stimmungsvollen Blick auf die Insekten- und Pflanzenwelt an der Königsmühle in Seelenfeld.
Dass unsere Geestlandschaft durch viele kleine Waldecken geprägt wird, veranschaulicht der August. Neben großen und kleineren Wäldern ist unser Stadtgebiet auch durch eine Vielzahl von Weideflächen gekennzeichnet. Immer wieder ziehen auch Schafherden durch unser Stadtgebiet. Allerdings machen sich angesichts der bekannten Wolfsrudel im unmittelbar angrenzenden Niedersachsen nicht nur die Schafhalter Sorgen um ihre Tiere.
Malerisch und auch ein wenig romantisch angehaucht sind die Kalenderblätter September und November. Gerade in diesem Jahr hat es sich häufig gelohnt, im WeserLand früh morgens zum Sonnenaufgang oder abends zum Sonnenuntergang unterwegs zu sein. Belohnt wurde man mit traumhaften Momenten. Insbesondere auch dann, wenn der Nebel längs der Weser für spannende Lichtspiele gesorgt hat.
Auch abseits der Route des Weser-Radweges bietet unser Stadtgebiet Radlern immer wieder attraktive Blicke in die Landschaft. Der Oktober zeigt uns das Areal von Gut Neuhof in Heimsen und die dahinter liegende Weser. Aus dieser Perspektive reicht der Blick bis zur Staustufe Schlüsselburg.
Mit einem abschließenden Blick auf die Weser, auf den Eisbrechereinsatz im letzten Dezember vor dem Stauwehr zwischen Petershagen und Lahde beschließen wir unsere Kalender-Tour 2024 durchs Stadtgebiet.
Den Kalender können Sie in den Rathäusern Petershagen und Lahde zum Preis von 13 Euro pro Exemplar erwerben.
Ihre Evelyn Hotze
Leiterin der Stabstelle für Wirtschaftsförderung und Tourismus