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Darum hat sich Melanie Peters zur freien Trauerrednerin ausbilden lassen

2022 entschied sich Melanie Peters aus Diepenau, eine Ausbildung zur freien Trauerrednerin zu absolvieren. Das waren ihre Gründe - das ist ihr bei ihrer Arbeit wichtig.
Freie Traurrednerin: Melanie Peters aus Diepenau. Die 36-Jährige liegt großen Wert auf die Individualität der Trauerzeremonien und nimmt sich viel Zeit für Gespräche. Foto: Jessica Höffner
Freie Traurrednerin: Melanie Peters aus Diepenau. Die 36-Jährige liegt großen Wert auf die Individualität der Trauerzeremonien und nimmt sich viel Zeit für Gespräche. Foto: Jessica Höffner

Diepenau (jh). Der Abschied von einem geliebten Menschen ist schmerzhaft. Melanie Peters kennt dieses Gefühl. Viel zu jung war ihr Schwager, als er verstarb. Ein einschneidendes Erlebnis für die heute 36-Jährige – und einer der Gründe, warum sich die Diepenauerin im Jahre 2022 dazu entschied, sich zur freien Trauerrednerin ausbilden zu lassen.

Der Tod ihres Schwagers zeigte ihr und der Familie auf, wie wichtig eine schöne und auch persönliche Abschiedsfeier ist. Bei all dem Schmerz, den der Tod mit sich bringt. „Dieses Ereignis brachte den Stein ins Rollen. Mein Wunsch war es, dass viel mehr Menschen eine schöne und vor allen Dingen persönliche Trauerzeremonie erleben“, sagt Melanie Peters.

Melanie Peters nimmt sich Zeit für Gespräche

Heute ist die Diepenauerin als freie Trauerrednerin über den Kreis Nienburg hinaus gefragt. Die Anfragen kommen zumeist von den Bestattern, hin und wieder aber auch von Familien direkt, die sich die Gestaltung einer Abschiedsfeier von Melanie Peters wünschen. Und die 36-Jährige nimmt sich viel Zeit dafür. Bewusst, denn ein schöner Abschied ist ihr wichtig. „Bis zu zwei Stunden dauert ein Erstgespräch oder auch Trauergespräch. „Zeit, die ich benötige, um mir ein Bild darüber zu machen, wer der Mensch war, der verstorben ist“, sagt Melanie Peters. Die Lebensstationen des Verstorbenen seien dabei das eine – der Charakter, die Leidenschaften, der Humor des Menschen das andere. „Hier geht es darum, dass die Trauernden nach der Zeremonie bestenfalls sagen: Ja, genau – so war er oder sie“, erklärt die freie Trauerrednerin. Anekdoten rücken in den Mittelpunkt oder auch intensive Erlebnisse mit dem Verstorbenen. Im Fokus stünden zudem die letzten Wünsche. „Zum Beispiel, dass es respektiert wird, wenn die Kleidung zur Trauerfeier nicht schwarz, sondern bunt sein soll“, sagt Melanie Peters.

Individualität ist Melanie Peters wichtig

Sie kramt kurz selbst in der Anekdoten-Kiste, erinnert sich an einen leidenschaftlichen Harley-Fahrer, der verstorben ist. Die Harley, seine Leidenschaft, stand am Grab, als der Sarg hinabgelassen wurde. Ein letztes Mal ließen die Angehörigen den Motor aufheulen. Ein letzter Gruß. „Das war persönlich und echt“, so die freie Trauerrednerin. Damit die Trauerzeremonien für die Angehörigen so individuell bleiben, nimmt Melanie Peters nur die Anfragen an, die sie zeitlich bewältigen kann. „Lieber weniger Termine – dafür aber mit Herzblut. Das ist einfach mein Anspruch“, sagt die 36-Jährige.

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