Freitag, 19. April 2024

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Annalena trifft.. Reinhard Schmale, Bürgermeister der Samtgemeinde Uchte

Kaum zu glauben, bereits seit dem 1. Januar 2008 ist Reinhard Schmale Bürgermeister der Samtgemeinde Uchte.

Kaum zu glauben, bereits seit dem 1. Januar 2008 ist Reinhard Schmale Bürgermeister der Samtgemeinde Uchte. Doch in diesem Jahr endet die Ära. Nach 14 Jahren im Amt tritt er bei der anstehenden Kommunalwahl nicht wieder an. Am 26. Juli war Bewerbungsschluss – jetzt gibt es kein Zurück mehr! 

Bereits vor seiner Wahl im Jahr 2007 arbeitete Reinhard Schmale im Uchter Rathaus. So bringt er es auf insgesamt 46 Jahre Arbeit im Dienst der Gemeinde. Zwischenzeitlich hat er sich zum Trauredner weiterbilden lassen und darf seit 2012 Paare verheiraten. Offensichtlich macht es ihm Spaß, zum Glück anderer beitragen zu können. Ich habe mit dem scheidenden Samtgemeindebürgermeister  über seine Amtszeit gesprochen.

Wie fühlt es sich an, das Amt des Bürgermeisters abzugeben?

Mittlerweile gut. Die erste Zeit nach meinem Entschluss war schwer für mich. Nach so vielen Jahren Bürgermeister sein und nach noch viel mehr Jahren Arbeit im Rathaus der Samtgemeinde ist es schwer, sich vorzustellen, nicht mehr jeden Morgen ins Uchter Zentrum zur Arbeit zu fahren. Es wird sicher ungewohnt sein, aber nun wird ein neuer Lebensabschnitt für mich beginnen.

Auf welche Ihrer Errungenschaften sind Sie besonders stolz?

Auf viele! Ich kann die hier gar nicht alle nennen. Ich finde, dass die Räte und das Rathausteam in den letzten Jahren hervorragende Arbeit geleistet haben und möchte immer wieder betonen, dass nur eine gute zielführende Zusammenarbeit schafft, was wir geschaffen haben. Wenn ich konkrete Erfolge nennen soll, fällt mir als erstes die sehr positive Entwicklung der Gemeindezentren Uchte und Diepenau ein. Wir haben die Versorgungsstrukturen und Wohn- und Gewerbegebiete stetig erweitert und so die Attraktivität der Orte erhöht. Ein Highlight war sicherlich die Ansiedlung der Firma Polipol in Diepenau. Danach ging vieles leichter. 

Aber auch in den andern beiden Gemeinden Warmsen und Raddestorf haben wir durch die Städtebauförderung und Dorferneuerung Impulse setzen können, durch die die Gemeinden zukunftsfähig aufgestellt werden. Als besonders wichtig und erfolgreich empfinde ich auch die Jugend- und Vereinsförderung.

Gibt es etwas, das Sie, rückblickend betrachtet, anders gemacht hätten?

Da gibt es sicherlich einzelne Dinge, die anders hätten laufen sollen, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden. Ich bin auf unsere gute Zusammenarbeit stolz.

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Was geben Sie Ihrem Nachfolger oder Ihrer Nachfolgerin mit auf den Weg?

Das wichtigste ist die Nähe zum Bürger. Man muss die Samtgemeinde im Blick haben. Unsere Verwaltung muss weiter als Dienstleistungsbetrieb ausgebaut werden und auch so wahrgenommen werden. Das Rathaus sollte immer versuchen, nicht von oben herab zu agieren, sondern den Bürgerinnen und Bürgern auf Augenhöhe zu begegnen.  „Miteinander“ ist das Stichwort. Ich selbst habe immer versucht auf persönlichen Kontakt zu setzen, bin oft zu den Betroffenen rausgefahren und habe persönlich mit ihnen gesprochen. Nur in letzter Zeit war das Corona bedingt leider nicht möglich. 

Was man noch bedenken sollte ist, dass man als Bürgermeister/in eine Terminplanung nicht 1:1 umsetzen kann. Von Struktur und Planung, die ich in der Verwaltung gelernt hatte, musste ich mich schnell verabschieden, denn das wahre Leben ist nicht geordnet. Auch wenn das eine schon lange geplant ist, kommt plötzlich eine andere wichtigere Sache hinzu und schon ist der Plan passe. Es gilt also Flexibilität und Spontanität an den Tag zu legen.

Des Weiteren sollte man als Rathauschef/in ein gewisses Grundwissen von den gemeindlichen Angelegenheiten haben. Natürlich bin ich nicht in jedem Thema der Fachmann, dafür gibt es die Fachleute im Rathaus, aber bei zu treffenden Entscheidungen braucht man das Basiswissen und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit seinem Team. Am Ende muss immer eine gut durchdachte Entscheidung getroffen werden.

Foto: Dietmar Meier

Würden Sie den Job noch einmal machen? 

Ja! Weil er mir Spaß gemacht und mich erfüllt hat. Ich konnte gestalten und bewegen, das ist mein Naturell. Es bereitet mir Freude, etwas für die Gemeinschaft zu erreichen. Auch wenn das manchmal stressig und zeitintensiv war.

Haben Sie schon einen Plan für die Zeit nach der Beendigung des Amtes?

Nein. Eigentlich noch nichts Konkretes. Ich weiß nur, dass ich mich weiterhin ehrenamtlich engagieren möchte. Ich denke, da wird die ein oder andere Möglichkeit auf mich zukommen. Des Weiteren habe ich vor, mich ein wenig neu zu definieren. Meine Frau arbeitet noch ein Jahr in ihrem Beruf, danach können wir uns gemeinsam neu erfinden.

Ein Schlusswort

Ich wünsche mir von Herzen, dass unser künftiger Bürgermeister oder unsere künftige Bürgermeisterin gemeinsam mit den Räten die Entwicklungen, auch die, die von mir angestoßen wurden, weiterbringen wird. Unsere Gemeinden haben sehr viel Potenzial und das müssen wir auch an die Menschen weitergeben. Zusammenarbeit ist hierbei sehr wichtig. Ein gutes Team braucht eine gute Führung.

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