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„Das Haus ist mein kleines Privatmuseum“ – Thomas Hillgärtner sammelt historische Zweiräder

50 historische Fahrräder besitzt Thomas Hillgärtner, davon etwa 35 in einem kleinen, privaten Museum in seinem Keller.
Thomas Hillgärtner beim Tweed-Ride in Ovenstädt. Fotos: Krischi Meier

Todtenhausen (sk). Inspiriert durch den ersten Tweed-Ride Anfang August in Ovenstädt stand die Idee, historische Fahrräder auf dem aktuellen Titelbild zu zeigen, schnell fest. Mit Joachim Römermann als Organisator des Petershäger Tweed-Rides und Thomas Hillgärtner als Sammler historischer Fahrräder waren auch sofort Besitzer und Fahrer dieser historischen Schätze gefunden. Während sich Joachim Römermann für das Titelbild locker auf sein historisches Niederrad schwang, brauchte Thomas Hillgärtner deutlich mehr Finesse, um auf den Sattel seines Hochrades zu kommen, das er nach einem Original von 1890 nachgebaut hat. Dieses Hochrad ist das älteste Fahrrad in der Sammlung des 44-jährigen, gefolgt von einem originalen Niederrad von 1894 eines unbekannten Herstellers. Insgesamt besitzt Thomas Hillgärtner ungefähr 50 Fahrräder aus den Jahren um 1900 bis in die 1950er Jahre, davon etwa 35 in einem kleinen, privaten Museum in seinem Keller. Bereits mit 14 Jahren begann er Fahrräder, Fahrradteile aber auch entsprechendes Werkzeug zu sammeln und ist seinem Hobby auch nach 30 Jahren immer noch treu geblieben. „Vieles aus meiner Sammlung habe ich aus Firmenauflösungen von Fahrradhändlern übernommen,“ berichtet er. In seinem privaten Museum stehen ganz unterschiedliche Modelle: Von Fahrrädern mit Kerzen und Petroleumlampen als Lichtquelle über ein Dürkopp kettenlos von 1910 und als Besonderheit ein Dürkopp Zwillingsrad von 1896, von denen insgesamt nur sechs Stück gebaut worden sind. Auch alte Ledersättel verschiedenster Marken gehören zur Sammlung dazu, darunter auch Exemplare von Mindenia, einem alten Mindener Fahrradhersteller. „Ich bin weiterhin auf der Suche nach Fahrrädern, Mopeds und Motorrädern – je älter desto besser,“ fügt Thomas Hillgärtner hinzu. Angebote nimmt er telefonisch unter der Telefonnummer 0171/7597699 oder über die Internetseite www.historische-zweiraeder.de entgegen. Alte Scheunenfunde restauriert er nicht komplett, sondern macht sie nur fahrtüchtig. „Der Fundzustand hat viel mehr Charme als ein restaurierter Zustand. Außerdem bin ich ein großer Fan von Originalität“, hebt er hervor. Kennengelernt hat er Joachim Römermann durch die Organisation des ersten Tweed-Rides in Ovenstädt, an dem er auch selbst teilgenommen hat. Auf die Idee, in Petershagen eine Ausfahrt mit historischen Fahrrädern in stilechter Bekleidung zu veranstalten, kam Römermann durch seine Teilnahme an einem Tweed-Ride in Bad Oeynhausen im letzten Jahr. Unterstützung bekam er unter anderem vom ADFC Kreisverband Minden-Lübbecke sowie der Leiterin Dr. Katrin Holthus von der Glashütte Gernheim. Insgesamt nahmen 17 aktive Teilnehmer an der 17 Kilometer langen Ausfahrt von der Glashütte Gernheim bis zur Wassermühle Harrienstedt und zurück teil. Zum Programm gehörten auch ein Picknick, eine Mühlenführung sowie eine Preisverleihung für das stimmigste Gesamtbild. Über die beiden Pokale konnten sich Ulla Witte aus Minden und Helmut Wichmann aus Raddestorf freuen. „Die Reaktionen der Teilnehmer waren durchweg positiv. Wir Organisatoren wurden für die gelungene Veranstaltung gelobt und gebeten diese im nächsten Jahr auf jeden Fall zu wiederholen,“ freut sich Joachim Römermann über die Rückmeldungen.

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