Lahde/Bierde (pa). Der Posaunenchor Lahde/Bierde ist 75 Jahre alt geworden. Der allseits bekannte Volksmund würde sagen: “So alt wird kein …..” Doch zuerst zu den Daten und Fakten: Die Anfänge gehen auf die Sylvesternacht 1947/48 zurück, als Herbert Ruppel, sein Bruder Helmut Ruppel und der damalige Diakon Hilbert vom Lahder Kirchturm die ersten Töne über dem Ort erklingen ließen. Nach und nach kamen weitere Mitstreiter hinzu. 1950 übernahm Herbert Ruppel die Chorleitung. 1952 bestand der Chor dann aus etwa acht Mitgliedern. Um Noten und Instrumente zu finanzieren, wurde auf Familienfesten und Jubiläen musiziert. In den weiteren Jahren wurden, in Verbindung mit dem Posaunenwerk in Bielefeld, die ersten Jungbläser ausgebildet. Harri Byczynski gehörte auch dazu und ist seit 1969 als heute dienstältester Bläser im Sopran dabei. Im März 1975 startete erneut eine recht große Gruppe von rund 20 jungen Menschen ihre Ausbildung „am Blech“. Davon sind heute noch Bernd Bulmahn im Sopran und Dirk Byczynski im Alt aktiv. Nachdem Herbert Ruppel im August 1977 verstarb, waren nacheinander der damalige Organist Walter Wilcek, dann Helga Rinke, Hermann Kottmeier, nochmals Helga Rinke und Christoph Gieselmann für den Posaunenchor verantwortlich. Ab Oktober 1989 wurde die Leitung des Chores von Wilfried Ruppel übernommen. Auch in Bierde wurde im Jahr 1989 ein Chor vom damaligen Kreisposaunenwart Reinhard Neuhaus gegründet. Die Chorleitung wurde 1995 von Marc Führing übernommen. Die beiden Chöre haben unabhängig voneinander in den zwei Pfarrbezirken die Gemeinde musikalisch begleitet. Im Laufe der Jahre entwickelte sich aus der Gleichgesinnung und späterer Personalnot eine gute Zusammenarbeit der Chöre, die 2014 zu einer Fusion führte. Seit dieser Zeit fungieren Marc Führing und Wilfried Ruppel zusammen als Chorleiter. Aktuell besteht der Chor aus 17 Mitgliedern, die in allen Ortschaften der Gemeinde und auch darüber hinaus aktiv sind. Der Leitspruch der Gemeinde „Wir sind EINS“ wurde somit durch den Posaunenchor bereits frühzeitig umgesetzt und wird seitdem erfolgreich praktiziert. Die Bandbreite der bläserischen Kirchenmusik hat sich im Laufe der Jahre verändert. Wurde früher überwiegend geistliche Choralmusik alter Meister gespielt, umfasst die heutige Musikliteratur viele modernere Stücke und Liedbegleitungen bis hin zur Filmmusik. In 75 Jahren ist viel passiert: Viele Menschen wurden am Instrument ausgebildet, von der Musik inspiriert und wohl auch verändert. Viele sind gekommen und gegangen, manche wurden zu Grabe getragen. Viele Pfarrer hat der Chor kommen und gehen sehen. Viele Einsätze sind erfolgt, viele waren normal, manche waren emotional. Viele Lieder wurden geprobt und gespielt, manche waren einfach, manche waren schwer und manche spielen wir lieber gar nicht mehr. Immer war und ist der Chor im Auftrag des „Herrn“ unterwegs, um ihn zu loben und die frohe Botschaft mit Musik zu verbreiten. Um weiterhin alle Dienste und Aufgaben zu erfüllen, ist der Posaunenchor immer auf der Suche nach neuen Mitspielern. Eine Aus- oder Weiterbildung am Instrument kann über die Bläserschule des Kirchenkreises erfolgen. Auch Wiedereinsteiger sind herzlich willkommen.
Montag, 14. Oktober 2024