Petershagen (sk). Aufgrund des eingeschränkten Betreuungsangebot in Kindergärten standen viele Eltern erneut vor einer großen Herausforderung. Genau wie schon im Frühjahr mussten Familien die Betreuung der Kinder neu organisieren und mit ihrem Berufsleben abstimmen. Auch wenn die Situation nicht leicht ist, sind viele Petershäger Eltern dem Appell der Landesregierung gefolgt, die Kinder nach Möglichkeit zu Hause zu betreuen und nicht in die Kindergärten zu schicken um Kontakte zu reduzieren, teilt Pastorin Esther Witte sowie der Arbeitskreis Petershagen mit. Dieser Arbeitskreis ist ein Zusammenschluss aller Kindergärten aus dem Raum Petershagen, der sich drei bis vier Mal im Jahr trifft, um sich über aktuelle pädagogische Themen und vieles mehr auszutauschen. Dadurch entstand eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die alle Einrichtungen als positiv empfinden. So fand auch Ende Januar ein virtuelles Treffen unter anderem zum Austausch über die derzeitige Situation in den Petershägen Kindergärten statt. Zur Zeit besuchen ungefähr ein Drittel bis die Hälfte aller Kindergartenkinder die Einrichtungen im gesamten Stadtgebiet. Anders als im Frühjahr, wo nur Eltern mit systemrelevanten Berufen Anspruch auf Betreuung hatten, ist es in diesem Lockdown so, dass die Entscheidung, ob die eigenen Kinder zum Kindergarten gehen oder nicht bei allen Eltern selbst liegt. Allerdings richtete die Landesregierung Nordrhein-Westfalens dazu einen dringenden Appell an die Familien, die Betreuungsangebote nur zu nutzen wenn es wirklich notwendig ist und es keine andere Möglichkeit gibt. Das führte bei den Eltern zu Verunsicherungen, so dass in den Einrichtungen viele Telefonate geführt worden sind in denen an den Appell erinnert und ein Betreuungsbedarf abgefragt wurde. In zwei Petershäger Kindergärten kommt es zudem zu einer doppelten Belastung der Erzieherinnenund Erzieher, da es dort auch jeweils eine Niedersachsengruppe gibt, in der die Betreuungsregeln aus Niedersachsen gelten und die Mitarbeiter so die verschiedenen Regelungen beachten müssen. Die aktuelle Situation ist auch für die Eltern eine Belastung, weil sie versuchen müssen alles unter einen Hut zu bringen – Home-Office und Beruf, Kinderbetreuung und bei älteren Geschwisterkinder auch noch das Home-Schooling. Fehlende Perspektiven sind ein zusätzliches Erschwernis. Für die Kinder ist die Zeit zu Hause ohne gleichaltrige soziale Kontakte in den Kindergärten sehr schwer – sie vermissen ihre Freunde zum Spielen. Das führt zu einem verunsichernden Spagat für die Eltern: „Lasse ich mein Kind zu Hause oder gehe ich das Infektionsrisiko ein und bringe es in den Kindergarten?“ Trotz dieser Belastungen ist der Umgang mit dem Betreuungsangebot verantwortungsvoll und dem Appell der Landesregierung wird gefolgt, trotz dass der Wunsch nach Normalität groß ist, wie der Arbeitskreis berichtet. Auch die Erzieherinnen und Erzieher sehnen sich den normalen Kindergartenalltag mit allen Kindern, Veranstaltungen, Teamfortbildungen und vielem mehr herbei. Kurzfristige Mitteilungen über Regeländerungen zum Wochenende die schon montags gelten sollen und den Eltern daher schnellst möglich mitgeteilt werden müssen, erschweren die Arbeit des Kindergartenpersonals zudem. Alles in allem eine belastende Situation für alle Beteiligten und daher ist an der Zeit „Danke“ zu sagen finden Pastorin Esther Witte und der Arbeitskreis der Petershäger Kindergärten: „DANKE an alle Kinder und Eltern, dass … sie es verstehen, dass auch wir nicht alles erklären können, … dass sie den Appell der Landesregierung folgen und die Kinder zu Hause betreuen, … dass sie es verstehen, dass wir noch keine Auskunft geben können, wenn wir noch keine offiziellen Informationen haben, … dass sie es mit Gelassenheit und Humor tragen, … dass sie Durchhalten, … dass sie Verständnis haben.“
Donnerstag, 12. Dezember 2024