Friedewalde (jh). „Tischtennis ist ein wirklich cooler Trendsport“: Jannik Mielke (26) fasst die Faszination des Sportes mit dem kleinen, weißen Kunststoffball mit diesem Satz zusammen.
Jannik Mielke ist Jugendwart beim TTC Petershagen/Friedewalde. Wir haben uns mit ihm und Franziska Gruse (32; zweite Vorsitzende des Vereins) zum Interview getroffen und über Aufstieg, Tischtennis-Nachwuchs und Vereinsleben gesprochen.
Was fasziniert Euch denn eigentlich am Tischtennis-Sport?
Franziska Gruse: Vor allen Dingen die Tatsache, dass man es in jeder Altersklasse spielen kann. Und man kann sich spontan treffen und überall dort spielen, wo eine Tischtennis-Platte zur Verfügung steht. Außerdem ist es ein schneller Ballsport, in dem man sich immer weiterentwickeln kann.
Jannik Mielke: Für mich ist es eine Sportart, die man schon seit der Schulzeit kennt. Wohl auch, weil überall Stein-Tischtennis-Platten stehen, wo man spielen kann. Und man kann den Sport bis ins hohe Alter spielen.
Unser ältester Spieler wird jetzt 86 Jahre alt. Gut finde ich auch, dass man den Sport auf Leistungsebene betreiben kann – oder aber nur, um fit zu bleiben beispielsweise.
Seit wann steht ihr denn schon an der Platte?
Jannik Mielke: Ich habe etwa im Alter von zehn Jahren angefangen.
Franziska Gruse: Ich auch im Alter von etwa zehn Jahren. Angefangen habe ich mit den Mini-Meisterschaften; hier, in der Friedewalder Sporthalle.
Franziska, du spielst in der ersten Frauenmannschaft. In diesem Jahr habt ihr den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft. Eine Überraschung? Oder war das abzusehen?
Franziska Gruse: Tatsächlich hätten wir schon im vergangenen Jahr aufsteigen können. Wir haben wirklich eine sehr starke Mannschaft. In diesem Jahr haben wir uns bewusst dazu entschlossen, die langen Fahrzeiten, die mit dem Aufstieg einhergehen, in Kauf zu nehmen. Zu den meisten Auswärtsspielen werden wir etwa zwei Stunden unterwegs sein.

Jannik, du bist als Jugendwart sehr engagiert im TTC Petershagen/Friedewalde. Wie ist denn da die Lage? Seid ihr gut aufgestellt oder plagen euch Nachwuchssorgen?
Jannik Mielke: Wir haben das Glück, dass wir im Nachwuchsbereich relativ viele Mitglieder haben. Insgesamt haben wir vier Jugendmannschaften – bis hin zum U19-Bereich.
Und sind die Trainerposten ebenfalls gut besetzt?
Jannik Mielke: Natürlich suchen wir immer Ehrenamtler. Davon kann man nie genug haben. Ein großes Problem ist es, die Fahrten zu den Spielen zu organisieren – insbesondere für die Kids. Aber mit etwa zehn Trainern sind wir im Jugendbereich gut aufgestellt.
Franziska Gruse: Bei uns im Verein schauen wir darauf, dass aktive, schon ältere Spieler, die Kids zu den Spielen fahren – damit nicht nur die Eltern unterwegs sind. Jede Mannschaft organisiert die Fahrer; so ist jeder mal an der Reihe. Ein Bulli wäre natürlich super und vielleicht einer der Wünsche für unseren Verein.
Blicken wir einmal auf den Verein: Ihr seid auf der Suche nach einem FSJler – welche Aufgaben würde der bei euch haben?
Jannik Mielke: Der Verein ist seit etwa eineinhalb Jahren FSJ-Einsatzstelle. Für uns wäre das jetzt der erste Vereins-FSJler. Unterstützen könnte er uns unter anderem beim Training.
Franziska Gruse: Und natürlich könnte der FSJler auch einen vollen Einblick in den Verein bekommen – inklusive der Vorstandsarbeit. Vielleicht ergibt sich ja sogar längerfristig etwas daraus. Aber auch wenn es beim Reinschnuppern bleibt, ist das vollkommen okay.
Schlussendlich ist es aber auch eine gute Gelegenheit für den FSJler, einmal in das Vereinsleben einzutauchen – oder?
Franziska Gruse: Auf jeden Fall. Wir stellen hier schon eine Menge auf die Beine. So gibt es bei uns jedes Jahr zum Beispiel eine Weihnachtsfeier, in diesem Jahr auch eine Saisonauftaktfeier. Und in diesem Jahr wird die Jugend zudem zum Saisonabschluss noch eine Feier ausrichten.
Jannik Mielke: Dann richten wir auch noch ein Zweier-Mannschaftsturnier aus und die Mini-Meisterschaften. In den Herbstferien bieten wir zudem eine Tischtennis-Freizeit an. Der außersportliche Bereich ist sehr bei uns gewachsen und kommt schon fast an den sportlichen Bereich heran.
Wird denn auch der Sport ausreichend von der Öffentlichkeit gewürdigt? Was ist eure Meinung dazu?
Jannik Mielke: Für uns ist es sicherlich schwerer, Sponsoren zu finden. Da hat es ein Fußballverein, wo Sponsoren ihre Banner direkt am Sportplatz aufhängen können, vermutlich einfacher als wir.
Franziska Gruse: Aber es gibt Einzelne, die auch uns unterstützen. Aber das Firmen auf uns zukommen, um ein Sponsoring bei uns zu machen, ist leider nicht der Fall.
Zum Abschluss: Ein Leben ohne Tischtennis wäre für euch…?
Franziska Gruse: In Ordnung, aber nicht so schön. Tischtennis gehört zum Alltag und ich kann es mir nicht mehr ohne vorstellen. Hinzu kommt, dass mein Freund auch Tischtennis spielt. Allein schon deshalb ist der Sport bei uns irgendwie immer ein Thema.
Jannik Mielke: Tischtennis bestimmt einen großen Teil meines Lebens – vielleicht sogar ein Drittel meines Lebens. Da würde schon etwas fehlen. Im Urlaub aber, da schalte ich mal ab – nicht nur von der Arbeit. Da spiele ich dann auch kein Tischtennis.