Freitag, 19. April 2024

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Wenn der Kuh-Fotograf kommt

Nicht ganz so gewöhnlich ist das Fotostudio auf dem Hof Dunkhorst in Jenhorst
Beim Fotoshooting verwandelt sich der Stall in ein Fotostudio. Fotos: Krischi Meier

Jenhorst (kri). Der Besuch eines Fotografen gehört zum jährlichen Repertoir im Kindergarten und in der Grundschule fest dazu.  Nicht ganz so gewöhnlich ist das Fotostudio auf dem Hof Dunkhorst in Jenhorst – hier kommt der Kuh-Fotograf bis in den Stall. „Zum einen dienen die Fotos zur Erinnerung, zum anderen haben sie einen züchterischen Hintergrund und kommen in das Stammbuch der Kuh“, erklärt Landwirt Timo Dunkhorst. „Diesmal haben wir Fotos von Jersey-Kuh ,Casey‘ aufgenommen.“ Wie bei einem Modelshooting geht es vorher in die Maske: Waschen, frisieren und manchmal auch Extansions in die Quaste (Ende am Schwanz) binden. Erst danach führte der Weg in das Fotostudio von Kuh-Fotograf Wolfhard Schulze. 

Dass gerade „Casey“ ins Fotostudio sollte, ist kein Zufall: Die fünfjährige Kuh kam 2016 als erstes Jersey auf den Hof Dunkhorst in Jenhorst. „Diese Rasse ist etwas kleiner als die bekannten Holsteinkühe, aber besonders neugierig und zutraulich“, führt Timo Dunkhorst die Besonderheiten auf. „Außerdem enthält die Jersey-Milch rund 5 bis 7 Prozent Fett und ist dadurch besonders lecker.“ Auch bei der Haltung gibt es einige Vorteile, wie der Junglandwirt weiß: Sie sind nicht so krankheitsanfällig und benötigen weniger Futter. Aber auch die Milchleistung ist geringer. Die Zucht der Jersey-Kühe auf dem Hof ist daher vor allem ein Hobby von Timo Dunkhorst: „Die Tiere sind einfach etwas Besonderes und wir wollten mal etwas Neues ausprobieren.“

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Bereits mit 14 Jahren war ihm klar, dass er in den Familienbetrieb einsteigen möchte. Damals leitete sein Großvater Günter Dunkhorst den Betrieb, später seine Eltern Henning und Anita Dunkhorst. Heute ist Timo Dunkhorst zusammen mit seinem Bruder Tobias federführend. „Das Besondere ist einfach der Umgang mit den Tieren, die Natur und die Selbstständigkeit“, hat Timo Dunkhorst seinen Traumberuf schon früh gefunden. 

Eis aus eigener Milch

Seit Mai diesen Jahres gibt es in „Dunkhorsts Eisbude“ selbstgemachtes Eis aus der Milch vom Hof. Ebenso ist die „normale“ Milch der Holsteinkühe und auf Vorbestellung auch reine Jersey-Milch direkt vom Hof erhältlich. Ins Leben gerufen haben dieses Projekt Timo Dunkhorst mit seiner Freundin Alina Lachtrup. „Das Eiscafé Venezia holt bei uns die Rohmilch ab und bringt uns das fertige Eis, das in unserer eigenen Eisbude erhältlich ist“, erklärt sie. Anfangs waren es die gängigsten Eissorten, doch mittlerweile sind auch Exoten und ganze Eisbecher dabei. „Das Eis kommt super an und ist der ideale Zwischenstopp bei einer Fahrradtour durch das südliche Niedersachsen.“ Auch in Heimsen wird das Eis aus Jenhorster Landmilch in „Hagemanns Eisbude“ angeboten und hat sich ebenso schnell herumgesprochen. 

Weitere Infos gibt es bei Facebook unter „Dunkhorst Holsteins“ und „Hagemanns Eisbude“.

Das rund zwei Monate alte Jersey-Kalb „Sunday“.
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